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2010: Odyssee im Sommerloch

Die Zeit damals war schon interessant. Techno und MDMA lagen in der Luft, auf der Loveparade wurde noch getanzt, stellen Sie sich vor! Sobald PCs mal schneller als sagenwirmal 1 GHz sein werden, so waren wir fest überzeugt, ist die künstliche Intelligenz praktisch zum Greifen nahe.

Heute, ernüchtert durch vieler Jahre Arbeit in der Branche, wären wir schon froh über irgendeine Form der Intelligenz. PC-technisch, versteht sich. Spracheingabe stand unmittelbar bevor, auch guckten wir täglich einmal “2001” von Kubrick, um auf den entscheidenden Moment – es führte ja schon rein rechnerisch kein Weg daran vorbei – bestmöglich vorbereitet zu sein. Dieser bestand, darüber gab es keinen Zweifel, im Kontakt mit einer Intelligenz aus dem “Space“. So gesehen müssen wir damals ziemlich hirnlos gewesen sein, so intelligenzsuchend wie wir waren.

Oder war das nur ich? Chefredakteur in spe auf der Suche nach Hirn, vermutlich. Aber Schwaben galten auch damals schon als megauncool, ätsch! Tut mir Leid, liebe Nachbarn. Und jetzt kommt vom Dach runter, ist ja peinlich. Auf auf, singt doch noch mal ein paar Protestsongs von Abba oder Barclay James Harvest oder so…

He, eines noch: Gucken Sie auch mal auf dem Facebook-Auftritt von silicon.de vorbei. Wir sind immer noch jung und brauchen die Klicks. Ich denke, künftig werden wir dort mehr “Outtakes” einstellen. Also beispielsweise Interviewpassagen, die wir unter anwaltlicher Drohgebärde aus den “offiziellen” Texten herausschneiden mussten. Oder Bilder von Gesprächspartnern in unvorteilhafter Lage. Irgendeine hundsgemeine Sauerei wird uns sicher einfallen. Verlassen Sie sich drauf, dafür sind wir ja da!

Ihr Sie liebender

Dietmar Müller

Der Autor ist seit 2007 Chefredakteur von silicon.de. Zuvor war er viele Jahre u.a. bei ZDNet.de, der Computerwoche sowie für die Springer-Presse tätig. Beschimpfungen bitte an dietmar.mueller@cbs.com oder unten in die Kommentarfunktion.

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Silicon-Redaktion

View Comments

  • Ich liebe Sie auch....
    ...und sowieso, ich liebe euch doch alle (1989).

    Diese zehn Minuten gönne ich mir jeden Freitag! Und immer wieder freu ich mich auf die nächste. Schön, dass es jemand nicht so ernst nimmt, wie es ohnehin nicht ist. Danke, Herr Müller - weitermachen!

  • schwaben
    Bitte werfen Sie nicht alle Stuttgarter in den Demotopf, schliesslich demonstriert ja nur eine Minderheit quasi im Namen des Drittels, das irgendwie gegen das Bauprojekt ist. Gegen die Pershings haben damals bis zu 500 000 8uerger demonstriert und trotzdem wurden sie stationiert, anschliessend wurde sogar die Partei abgewaehlt, die den Beschluss kippen wollte. Weil die schweigende Mehrheit nicht demonstriert, sondern arbeitet, sich um Angehoerige kuemmert oder anderweitig beschaeftigt ist.

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