Open Source Software zeichnet Vorlesungen auf

Nach einem Jahr Entwicklungsarbeit hat das internationale Opencast-Projekt Matterhorn 1.0 vorgestellt, eine Open Source Software für die Aufzeichnung von Vorlesungen. Opencast steht unter der Schirmherrschaft der University of California Berkeley, beteiligt sind auch die Universität Osnabrück und die ETH Zürich.

“Das kommt gerade rechtzeitig für den Einsatz im kommenden Wintersemester”, sagt Dr. Andreas Knaden, Geschäftsführer des Zentrum für Informationsmanagement und Virtuelle Lehre der Universität Osnabrück (virtUOS). Mit Matterhorn sei ein “Quantensprung in der Qualität und Leistungsfähigkeit” gelungen.


Bild: Universität Osnabrück

“Matterhorn bietet eine vollautomatische Lösung zur Vorlesungsaufzeichnung im Hörsaal bis zur Veröffentlichung der Aufzeichnungen auf dem Webserver der Hochschule”, so Knaden. Zeitgesteuert können im Hörsaal Bilder von mehreren Kameras und der Bildschirm des Vortragsrechners aufgezeichnet werden. Das System sortiert das Material nach der Weiterverarbeitung in Videoportale, Lernplattformen oder Datenspeicher für die redaktionelle Nachbearbeitung.

Mit einem eigenen Videoplayer stehen Funktionen zur Navigation, Bearbeitung und zur automatisierten Suche im Aufzeichnungsmaterial zur Verfügung. Matterhorn ist zudem barrierefrei und unterstützt unterschiedliche Videoformate. Die Rechenlast bei der Entwicklung der Videos lässt sich flexibel über viele Rechner verteilen.

“Ich gehe davon aus, dass Opencast Matterhorn sehr bald an zahlreichen Hochschulen weltweit den Umgang mit Vorlesungsaufzeichnungen verändern wird”, sagt Professor Dr. Oliver Vornberger, wissenschaftlicher Betreuer des Osnabrücker Teams. “Während früher zahlreiche eigene Systeme geschaffen wurden, um überhaupt Vorlesungen aufzuzeichnen, können auf Basis von Matterhorn Programmierer nun völlig neue Ideen entwickeln, um bessere Aufzeichnungsverfahren zu schaffen.”