3D-Filme sind im Kino der Renner und auch im Wohnzimmer auf dem Vormarsch. Aber ob im Lichtspielhaus oder zu Hause – der Betrachter benötigt eine Shutter- oder Polarisationsbrille, um den dreidimensionalen Effekt sehen zu können. Anders bei den Entwicklungen des Fraunhofer-Instituts für Nachrichtentechnik (Heinrich-Hertz-Institut, HHI) aus Berlin. Dort beschäftigen sich Entwickler seit einigen Jahren damit, eine Vision wahr werden zu lassen: 3D ohne Brille. Gelungen ist ihnen das nach eigenen Angaben mit einem Display, das sie ‘Free2C_digital’ nennen.
“3D-Darstellung folgt immer demselben Prinzip”, sagt René de la Barré vom HHI. “Es werden zwei Bilder sichtbar gemacht, eines für das linke und eines für das rechte Auge. Eine geschickt gewählte Barriere sorgt dafür, dass nur die passenden Bildinhalte zum jeweiligen Auge gelangen. Damit das funktioniert, müsste der Betrachter seinen Kopf beim Zuschauen absolut ruhig halten.”
Das mache jedoch niemandem Spaß. “Deswegen haben wir das 3D-Display mit einer zusätzlichen Technologie gekoppelt, mit einem elektronischen Head-Tracking. Eine Kamera sieht den Kopf und erkennt die genaue Position der Augen. Diese Information wird zur Aktualisierung des Bildinhalts verwendet. Jede Bewegung des Kopfes sowie der Augen wird erfasst und das Display nachgesteuert. Der Zuschauer sieht immer das ideale 3D-Bild, ohne sich eine zusätzliche Brille aufsetzen zu müssen.”
Auf der Messe in Berlin zeigen de la Barré und sein Team eine weitere Neuheit: Ein multimodales Display, bei dem der Zuschauer zwischen verschiedenen Darstellungsformen umschalten kann. Es gibt den Multiview-Mode, bei dem mehrere Ansichten einer Szene gleichzeitig abgestrahlt werden. So ist es möglich, dass mehrere Personen 3D sehen.
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