Patente: Paul Allen holt zum Rundumschlag aus

Sprecher David Postman sagte, alle seien wegen ihrer Tätigkeiten im Bereich E-Commerce und Internetsuche ausgewählt worden. Nach seinen Worten gibt es auch keinen Zusammenhang zwischen der Klage und Paul Allens Gesundheitszustand oder Finanzen. Anfang Juli hatte Allen angekündigt, einen großen Teil seines Vermögens spenden zu wollen, das zuletzt auf 13 Milliarden Dollar geschätzt worden war. Allen hatte vor kurzem erneut eine Krebsdiagnose bekommen, soll nach einer Behandlung aber beschwerdefrei sein. Er hatte Microsoft 1983 verlassen, nachdem er an Lymphdrüsenkrebs erkrankt war.

Rechtsexperten sagen, dass die Erfolge vieler Patentklagen in den vergangenen Jahren, motivierend auf Rechteinhaber wirken. Anstatt ihr geistiges Eigentum zu verkaufen ziehen sie zunehmend vor Gericht – auch wenn die Patente alt sind. Das Ergebnis ist oft spektakulär. 2006 erreichte die Firma NTP nach einer Patentklage gegen den BlackBerry-Anbieter Research in Motion eine Vergleichszahlung von mehr als 600 Millionen Dollar. Vor einigen Wochen nun verklagte NTP mit ähnlichen Vorwürfen Apple, Microsoft und vier weitere Unternehmen.

Auch die großen Konzerne beharken sich immer öfter gegenseitig. So liefern sich derzeit Apple und Nokia eine Schlacht um Smartphone-Patenteund der Software-Riese Oracle verklagte Google wegen des Handy-Betriebssystems Android.

Page: 1 2 3

Silicon-Redaktion

View Comments

  • Mindestens eines der eingeklagten Patente hält er auch in Europa und hier insbesondere in Deutschland
    Angesichts der aktuellen Patentklageflut in USA habe ich einmal die Patente, die von Interval Licensing (Paul Allen), Apple und Oracle eingeklagt werden, auf Pendants in Europa untersucht:
    http://fosspatents.blogspot.com/2010/08/international-equivalents-of-apples.html

    Apple ist bei seiner Patentierungsaktivität sehr international ausgerichtet. Auch einzelne der Java-Patente wurden hierzulande beantragt. Von Paul Allens eingeklagten Patenten ist mindestens eines in Europa durchgegangen und existiert auch in Deutschland; in einem anderen Fall wurde der Antrag zurückgezogen, was auf Widerstand des EPA hinweist (wobei das EPA sich vermutlich nicht daran gestört hat, dass es Software ist; das ist dem EPA ziemlich egal, es gibt ja genug Ausreden, trotzdem Patente zu erteilen...).

Recent Posts

Sofortzahlungen im Wandel: Sicherheit und KI als treibende Kräfte

Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…

1 Woche ago

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

1 Woche ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

2 Wochen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

2 Wochen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

2 Wochen ago

KI-Bluff bei AIOps erkennen

Die Auswahl einer Lösung sollte anhand von echten Leistungsindikatoren erfolgen, um echte KI von Behauptungen…

2 Wochen ago