Mittelstand greift verstärkt zu freien ERP-Systemen
Freie ERP-Lösungen sind bei kleinen und mittleren Unternehmen auf dem Vormarsch. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des Netzwerk Elektronischer Geschäftsverkehr (NEG). In ihrer Analyse beschreiben die NEG-Experten die aktuelle Situation wie folgt.
Lediglich bei der Unabhängigkeit vom Hersteller ist das Bild ein wenig getrübt: Während in diesem Punkt nur 22 Prozent ihre Erwartungen als “voll erfüllt” ansehen, stellten sich die Erwartungen bei den anderen Kriterien stärker ein: Demnach sahen die Unternehmen ihre Wünsche und Anforderungen bei den Kostenvorteilen zu 38,7 Prozent als “voll erfüllt” an, bei der Offenheit des Quellcodes zu 41,9 Prozent und bei der Flexibilität zu 32 Prozent.
“Zwei Gründe können dafür verantwortlich sein, dass die Erwartungen bei der Unabhängigkeit vom Hersteller deutlich seltener voll erfüllt wurden: Zum einen in einer gefühlten Abhängigkeit von einem umsetzenden Dienstleister und zum anderen in einem unzureichenden Austausch mit der Entwickler-Community”, bilanziert Salm dieses Ergebnis.
Die Online-Umfrage zum Einsatz von Open Source ERP-Systemen wurde im Zeitraum Mai bis August 2010 durchgeführt. Rund 130 Unternehmen beteiligten sich an der Befragung. Über die Hälfte der Unternehmen beschäftigen weniger als 50 Mitarbeiter.
Für viele Unternehmen können freie ERP-Systeme eine Alternative darstellen. Welche Besonderheiten es dabei zu berücksichtigen gilt, kann in dem aktuellen Leitfaden “ERP-Lösungen auf Basis freier Software – Marktübersicht und Testberichte Lx-Office und openERP” nachgelesen werden. Der Leitfaden, der im Oktober um den zweiten Teil “ERP-Einführung und Testberichte Adempiere und Openbravo” ergänzt wird, steht unter anderem hier kostenlos zum Download bereit. Ein Management Summary erscheint demnächst auf auf der Website des NEG.
Das Netzwerk Elektronischer Geschäftsverkehr berät und begleitet seit 1998 in 28 regionalen Kompetenzzentren Handel, Mittelstand und Handwerk bei der Einführung von E-Business-Lösungen. Das Netzwerk erreicht nach eigenen Angaben jährlich rund 30.000 Besucher in Beratungen und Veranstaltungen.