VMware: Windows war gestern – VMware ist heute
Mit viel Selbstbewusstsein hat VMware-CEO Paul Maritz diese Woche die Anwenderkonferenz VMworld eröffnet: “Wir sind der unumstrittene Marktführer bei Virtualisierung und immer mehr Unternehmen erkennen, dass Virtualisierung ultimativ zum Cloud Computing führt.”
VMwares gegenwärtige Marktsituation beurteilt Maritz äußerst positiv, wobei er sich bei seinen Erklärungen etwas von dem Cloud-Hype zurückzieht und nur noch von Virtualisierung spricht. So zitiert er eine IDC-Untersuchung, wonach in diesem Jahr die Zahl der weltweiten virtuellen Server mit zehn Millionen Units erstmals höher sei, als die Anzahl physischer Maschinen. “Virtuelle Maschinen haben eine Wachstumsrate von 28 Prozent – und das ist eine gute Basis für unsere Produkte”, lautet seine Einschätzung.
Die weiteren Ankündigungen und Entwicklungen bei VMware überlässt er dann seinen Marketing- beziehungsweise Entwicklungschefs. Dazu gehört ein Ausflug in den Bereich Desktop-Virtualisierung. Entwicklungschef Steve Heddar stellte das Projekt Horizon vor, das eine Art Kombination der Citrix-Lösungen und dem Apple-App-Store zu sein scheint: Die vom User gewünschte Anwendung wird wie bei Apple ausgewählt, allerdings läuft sie nicht lokal, sondern wird zentral gehostet, sodass sie auf unterschiedlichen Endgeräten genutzt werden kann. In seiner Demo hat er das mit einem Wyse-Thin-Client, einem iPad und einem Smartphone vorgestellt.
“Der Enduser hat heute verschiedene Geräte, die nur noch selten Windows-basiert sind. Trotzdem will er stets auf seine Standardapplikationen zugreifen”, sagte Steve Herrod, Chief Technology Officer bei VMware, über den geplanten Desktop. Welches Betriebssystem die Basis dafür sein soll, wollte Herrod noch nicht verraten, doch nach dem Microsoft und VMware einen unerbittlichen Konkurrenzkampf führen, dürfte Windows hier wohl keine Chancen haben.