43 Prozent (22 Millionen) der deutschen Internet-Nutzer haben schon einmal erlebt, dass ihr Computer infiziert wurde, fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Das geht aus Erhebungen von Forsa für den Bitkom hervor. Sieben Prozent (3,5 Millionen) der Nutzer wurden schon einmal persönliche Zugangsdaten für Online-Dienste gestohlen. BKA-Präsident Ziercke: “Betrüger haben es auf Benutzernamen und Codes für Shops und Auktionshäuser, Communitys, Foren und E-Mail-Konten abgesehen.” Fünf Prozent (2,5 Millionen) der Internet-Nutzer haben Bitkom zufolge bisher einen finanziellen Schaden durch Datendiebstähle oder Schadprogramme erlitten.
Sechs Millionen (11 Prozent) der Nutzer wurden von einem Geschäftspartner im Internet betrogen, etwa beim Shopping, einer Auktion oder einem privaten Verkauf. Zwei Prozent der Internet-Nutzer sind schon einmal Opfer eines Betrugs beim Online-Banking geworden. Die Zahl der Betrugsfälle steigt derzeit erneut stark an. “Hier gibt es noch hohen Informationsbedarf”, so Prof. Dieter Kempf, Bitkom-Präsidiumsmitglied und Vorstandsvorsitzender des Vereins “Deutschland sicher im Netz” (DsiN).
Große Angst hätten Internetnutzer vor Betrug bei Bankgeschäften im Internet, teilten BKA und Bitkom mit. Mehr als ein Viertel (28 Prozent) fühle sich hiervon bedroht. Tatsächlich habe die Zahl solcher Betrügereien von 2008 auf 2009 stark zugenommen, und in diesem Jahr sei mit einem weiteren Anstieg zu rechnen.
5000 sogenannte Phishing-Fälle würden für dieses Jahr erwartet – also Vorfälle, bei denen Gauner über das Internet Bankdaten ausspähen und Verbraucher um Geld bringen, laut BKA und Bitkom. Dies entspricht einem Anstieg um 71 Prozent gegenüber 2009. Ein Grund für den Anstieg sei, dass die Schadprogramme zu Ausspähen der Daten immer raffinierter würden.
Dabei könnten Verbraucher selbst viel für ihren Schutz bei Online-Bankgeschäften tun, erklärten BKA und Bitkom. Die Eingabe von Geheimzahlen alleine schütze nicht ausreichend, Computer müssten mit Virenprogrammen ausgestattet sein und mit Schutzsoftware gegen Eindringlinge, sogenannte Firewalls. Diese Anwendungen müssten von Computernutzern auch laufend auf aktuellem Stand gehalten werden.
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Online-Kriminalität ist Folge der Komplexität
Man sollte endlich damit aufhören, dem privaten Endbenutzer als dem Schwächsten in der gesamten Gemengelage die Verantwortung zuzuschieben. Wie soll etwa ein Busfahrer, eine Kindergärtnerin oder ein pensionierter Pfarrer in der Lage sein, die Komplexität der PC-Technologie und des Internet hinreichend zu verstehen um daraus resultierende kriminelle Machenschaften verhindern zu können ? Selbst IT-Experten sind dabei häufig überfordert.
Gefordert ist hier die Industrie, die endlich den ungeheuren Wildwuchs an Komplexität ausräumen sollte. Gebraucht werden einfache und sichere Produkte, die schon mit dem ersten Einschalten ordnungsgemäß funktionieren und nicht von außen manipulierbar sind. Das geht, wenn man bereit ist auf Funktionalität zu verzichten die von vielen ohnedies nicht benötigt wird.
Gebraucht wird also ein sicheres Internet Terminal für alle, nicht eine übertrieben komplexe und anfällige PC-Technologie mit der die meisten Benutzer letztendlich überfordert sind.