Noch vor wenigen Monaten machten Nachrichten über sagenhaftes Wachstum bei Twitter die Runde. Inzwischen hat sich die Nutzerzahl auf einem stabilen Niveau eingependelt. Zu kompliziert, zu undurchsichtig, zu unzuverlässig, das sind die Kritikpunkte, die sich der Microblogging-Dienst beim Start aber auch heute noch gefallen lassen muss. Vor allem aber, es kommt einfach zu viel heiße Luft über diesen Kanal.
Nun gibt es Stimmen, wie Henry Blodget vom Branchendienst Businessinsider, die sehen Twitter als ein Randphänomen, das vor allem von Menschen in der Medien- und Technikbranche verwendet wird. Daher, so urteilt Blodget, ist Twitters Problem vor allem, dass der Dienst nicht von allen Bevölkerungsschichten gleichermaßen genutzt wird – der Dienst also kein Mainstream ist.
Blodget untermauert diese These mit Daten des Dienstes Gawker. Hier würden, so heißt es, Informationen, die sozusagen für alle Menschen interessant sind massiv über Facebook weiterverbreitet. Über Twitter hingegen, das weltweit rund 140 Millionen Menschen nutzen, seien es aber vor allem Geschichten mit technologischem Hintergrund, die getweetet werden.
Es ist sicherlich richtig, dass es zunächst Menschen aus den genannten Branchen waren, die auf Twitter aufsetzten, und die vielleicht auch heute noch einen Großteil der Twitterbevölkerung ausmachen. Allerdings muss man sich auch fragen, ob die über 6 Millionen Follower der leichtbeschürzten Pop-Röhre Lady Gaga den Dienst nicht ebenfalls in den ‘Mainstreem’ katapultieren. Blodget stellt diese 6,1 Millionen Fans, die auf Twitter Lady Gaga folgen, den 51 Millionen verkauften Singels, den 17 Millionen ‘Likes’ auf Facebook und den 15 Millionen verkauften Alben gegenüber, die Gaga auf sich verbuchen kann. Also nur ein Bruchteil der Fans folgert Blodget, daher ist und bleibt Twitter in seinen Augen eine Nische.
Die Frage, was ist denn nun eigentlich Mainstream ist, stellt sich der Forrester-Analyst Augie Ray. Auf Twitter würden monatlich etwa 29 Millionen Einzelnutzer zugreifen. Wenn also diese Zahlen nicht den Anspruch auf Mainstream erheben, dann dürfte auch die Sonntagsausgabe der New York Times oder der Kino-Film “Drachenzähmen leicht gemacht” kein Mainstream sein. Daher lautet sein Vorschlag die Frage ‘Mainstream oder nicht’, nicht an Nutzerzahlen, sondern anhand der kulturellen Auswirkung fest zu machen.
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Twitter ist tot
In den Anfängen war die Twitter-Gemeinschaft in Deutschland noch recht klein und man fühlte sie wie in einem exklusiven neuen Club. Twitter war frisch und neu. Dann kamen die großen Firmen und Konzerne. Egal ob kleiner Online-Shop, Diät-Blog oder Nachrichten-Sender ? plötzlich zwitscherten alle. Auf einmal war die Gemeinde enorm gewachsen und ihr ursprünglicher Reiz sowie ihre Exklusivität ging mit jedem weiteren Nutzer ein Stück mehr verloren.
Viel hat sich mit der Zeit zu Facebook verschoben. Facebook hat Twitter den Rang abgelaufen. Im Laufe der nächsten Zeit wird der Kurznachrichten-Dienst in Deutschland wohl ganz von der Bildfläche verschwinden. Wirklich traurig bin ich darüber nicht.
Wen meine detaillierte Meinung interessiert, dem lege ich meinen Artikel ans Herz: http://bit.ly/9kkqdk