Tschechien verbannt Google Street View
In Tschechien darf Google vorerst keine Kamerafahrten für den Dienst Street View mehr durchführen. Einen entsprechenden Antrag Googles haben die tschechischen Behörden jetzt abgelehnt, wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet.
Ein Streitpunkt dabei ist offenbar die Anonymisierung von Autokennzeichen und Häuserfassaden. Das WSJ zitiert Hana Stepankova, eine Sprecherin der tschechischen Datenschutzbehörde UOOU. Sie erklärte, dass ein Google-Antrag über die Sammlung privater und persönlicher Daten abgelehnt worden sei. Weitere Details zur Begründung wolle die Behörde in der kommenden Woche veröffentlichen.
In allen bislang in Tschechien für Street View aufgenommenen Bildern müsse Google derzeit Personen unkenntlich machen. Strittig sei laut dem Bericht derzeit noch, ob Google nach der Anonymisierung der Daten die Street-View-Flotte wieder losschicken darf.
Nach dem Bekanntwerden der Datenerfassung von privaten WLAN-Netzen durch Googles Street-View-Fahrzeuge hatte Tschechien ein Verfahren gegen Google eingeleitet. Ob der abgelehnte Antrag im Zusammenhang mit diesen Ermittlungen steht, ist bislang nicht bekannt.
In Deutschland konnten Datenschützer durchsetzen, dass der Portalbetreiber ein Online-Tool zur Verfügung stellt, über das Personen die Unkenntlichmachung von Gebäuden und Grundstücken beantragen können.