DSAG: “Gebt uns Innovationen, aber stört unsere Systeme nicht!”

Das große Reizthema, wie den verpflichtenden Enterprise Support, das die Zusammenkunft der DSAG im Jahr 2009 bestimmte, gab es auf dem 11. Jahreskongress der DSAG in diesem Jahr in Nürnberg nicht. Dennoch sieht die DSAG offene Punkte, wie zum Beispiel die Komplexität der Business Suite sowie weiteren Integrationsbedarf einzelner Module. Auch beim Solution Manager erkennt die DSAG Raum für Verbesserungen. Es werden außerdem verlässliche und möglichst frühzeitige Roadmaps sowie die schnellere Umsetzung von kleineren Verbesserungen gefordert.

Dass SAP wieder zu einem optionalen Support-Modell zurückgefunden hat, wertet die DSAG dennoch als den wichtigsten Erfolg des zurückliegenden Jahres. Wie eine zur Jahrestagung veröffentlichte Studie der DSAG zeigt, ist noch immer die Mehrheit im deutschsprachigen Raum auf Standard Support. 44 Prozent der Mitglieder setzen auf Enterprise Support und etwas mehr als 5 Prozent haben demnach gesonderte Großkundenvereinbarungen.

“Die hohen Nutzungszahlen von Standard Support hängen unter anderem mit dem hohen Reifegrad der Installationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen. Anders als im Rest der Welt hat ein großer Teil der Kunden im deutschsprachigen Raum langjährige Erfahrungen mit ihren SAP-Systemen”, kommentiert Andreas Oczko, stellvertretender DSAG-Vorstandsvorsitzender und Vorstand im Fachressort Operations/Service & Support, die Zahlen. Viele Unternehmen hätten in den vergangenen Jahren umfassendes Know-how aufgebaut, weshalb auch der “einfachere” Support für viele absolut ausreichend sei.


“Wir sind von einer kritischen Distanz zu einer kritischen Nähe zu SAP gekommen.” Professor Karl Liebstückel, Vorstandsvorsitzender der DSAG unterstreicht bei der 11. Jahrestagung in Nürnberg das neue Selbstbewusstsein der SAP-Anwenderschaft. Quelle: DSAG.

Laut DSAG seien knapp 80 Prozent mit Umfang und Leistung des Standard Supports zufrieden. Dieser Wert liegt bei Enterprise Support etwa zehn Prozentpunkte niedriger. Oczko führt das auf höhere Erwartungshaltung bei den Anwendern zurück. Daher wollen auch nur 0,5 Prozent der Nutzer am Stichtag, 30.09.2010, von SAPs Wechselangebot Gebrauch machen und auf Enterprise Support aufstocken. Von Enterprise Support auf Standard wollen hingegen ganze 3 Prozent wechseln.

Doch im Verhältnis zwischen Lieferant und Anwendervereinigung scheint sich noch mehr getan zu haben: “Wir sind von einer kritischen Distanz zu einer kritischen Nähe gekommen”, so fasste Professor Karl Liebstückel, Vorstandsvorsitzender der DSAG, in seiner Keynote im Congress Center Nürnberg, die neue Gesprächskultur mit Walldorf zusammen. Der kleine Sieg der Anwender gegen SAP hat aber auch zu einem “neuen Selbstbewusstsein” bei den Anwendern geführt.

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Silicon-Redaktion

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