Als “kriegerischen Akt” bezeichnen die iranischen Behörden den Angriff mit dem Wurm, der in mehrfacher Hinsicht ein Ausnahmeschädling ist. Und es mehren sich inzwischen die Stimmen, die in dem Schädling den Start in den Krieg mit Iran sehen.

In Iran sind inzwischen über 30.000 Rechner von Stuxnet infiziert und dabei seien auch einige Desktop-Rechner im Atomkraftwerk Buschehr betroffen. Wie ein Projektsprecher der Anlage erklärte, verschiebe sich der geplante Start des Kraftwerks durch den Angriff nicht. Es seien keine größeren Systeme in der Anlage beschädigt worden. Buschehr ist das erste Atomkraftwerk des Landes und soll planmäßig im Oktober starten.

Der auf Industrieanlagensicherheit spezialisierte deutsche Sicherheitsforscher Ralph Langer hat den Schädling analysiert. Seiner Meinung nach – die er mit verschiedenen Indizien begründet – richtet sich der Schädling gezielt auf die iranische Atomanlage. Die Art und Weise wie das Schadprogramm programmiert worden sei, setze jedoch derartig spezialisiertes Wissen voraus, dass eigentlich nur noch ein Nationalstaat als Urheber in Frage komme, so Langer.

Der Wurm nutzt einige Windows-Schwachstellen aus und kann sich darüber in eine SCADA-Software aus dem Hause Siemens einklinken. Ein Angreifer könnte sich damit in ein System einloggen und die Steuerung der Anlage übernehmen. Damit bekommen Angreifer nicht nur die Kontrolle über ein Rechennetz, sondern über eine physische Anlage.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Studie: Rund ein Drittel der APIs sind ungeschützt

Angriffe auf APIs und Webanwendungen sind zwischen Januar 2023 und Juni 2024 von knapp 14…

8 Stunden ago

Universitätsmedizin Essen setzt für E-Mail-Sicherheit auf NoSpamProxy

Mit täglich über 45.000 eingehenden E-Mails ist die IT-Abteilung des Klinikums durch Anhänge und raffinierte…

9 Stunden ago

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

2 Tagen ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

3 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

4 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

4 Tagen ago