Mozilla überrascht mit futuristischem Handy-Konzept
In den Mozilla Labs wird ganz offensichtlich nicht nur am Browser der Zukunft gebastelt, sondern auch an futuristischen Handy-Konzepten. Die Entwickler präsentierten jetzt mit dem ‘Open Web Phone’ Seabird eine Art Smartphone-Traum mit “femininen Formen”.
Designer Billy May wollte nach eigenen Worten vor allem die Bedienung des Geräts von dem begrenzten Platz auf dem Display lösen. “Während sich Mobil-CPUs, Verbindungsmöglichkeiten und Entwicklungsplattformen langsam an die von Desktop-Rechnern annähern, wird das Fehlen effektiver Eingabeoptionen immer deutlicher”, so May. “Seabird zeigt einige Möglichkeiten auf, in welche Richtung sich Nutzerinteraktion mithilfe neuer Techniken zur Projektion und Bewegungserkennung entwickeln könnte.”
Eine Idee sind Pico-Projektoren mit 45 ANSI-Lumen Leuchtkraft sowie 960 mal 600 Pixeln Auflösung an der linken und rechten Seite des Geräts, die eine geteilte virtuelle Tastatur auf eine glatte Oberfläche projizieren. Infrarotsensoren sollen die Fingerbewegungen des Nutzers und damit seine Eingaben erkennen.
Auf dieselbe Weise ließe sich auch ein virtuelles Trackpad vor dem Telefon realisieren. Wird das Mobiltelefon an einer Dockingstation angeschlossen, könnte ein Projektor Tastatur und Trackpad darstellen, während der andere die Displayanzeige vergrößert an eine Wand wirft.
Ein weiteres Element von Seabird ist ein in die Rückseite integriertes, abnehmbares Bluetooth-Headset, das auch als Infrarot-Fernbedienung genutzt werden kann. Wie May betont, wirkt die kurvige Rückseite des Seabird nicht nur optisch und haptisch ansprechend. Denn die Projektorlinsen werden dank der Form beim liegenden Gerät etwas angehoben.
Die Idee eines projizierten Keyboards ist an sich nicht neu. Herstellern wie Celluon bieten Laser-Projektionstastaturen seit einigen Jahren als Zubehör an. Demnach ist eine direkt in Handys integrierte Version bei entsprechender Miniaturisierung der Technologie durchaus vorstellbar. Dennoch dürfte das Seabird reine Vision bleiben. Denn Mozilla betont ausdrücklich, dass man nicht unter die Handy-Hersteller gehen will. Vielmehr wolle man mit dem Concept-Series-Projekt unter anderem auf neue Eingabetechniken aufmerksam machen und Handyhersteller inspirieren.