IT-Ausgaben stagnieren
Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2010 um 2,2 Prozent gewachsen, sagt das Statistische Bundesamt. So viel wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. Das macht sich auch in der IT-Industrie bemerkbar – aber nur langsam.
Nach Angaben der Marktforscher von IDC ist die Bereitschaft der Unternehmen gestiegen, wieder in IT zu investieren. Für die kommenden Monate rechnen sie mit einer weiteren Belebung des IT-Marktes. “Allerdings ist zu beobachten, dass sich nicht alle Branchen gleich entwickeln. Vorerst schwach bleibt beispielsweise die Lage bei den Finanzdienstleistern und im Handel”, sagt Joachim Benner, Research Analyst bei IDC. “Hier werden die IT-Ausgaben nur langsam expandieren.”
Positiv entwickle sich dagegen das Umfeld in den exportlastigen Wirtschaftszweigen. Sie profitierten von der steigenden Auslandsnachfrage der vergangenen Monate. Zudem würden besonders die IT-Ausgaben im Gesundheitswesen in diesem Jahr kräftig zulegen. Zum Jahresende hin springe aber auch in den meisten anderen Industriezweigen der IT-Markt wieder an.
Insgesamt jedoch werden die Ausgaben der Unternehmen in IT nach Analysten-Angaben in diesem Jahr stagnieren.
Für die kommenden Jahre sind die Branchenbeobachter optimistisch gestimmt – vorausgesetzt der konjunkturelle Aufschwung festigt sich. “Im größten vertikalen IT-Markt, dem verarbeitenden Gewerbe, ist im kommenden Jahr mit einem Anstieg um 2,9 Prozent zu rechnen. Hier führte die sehr günstige Entwicklung in den vergangenen Monaten zu einer höheren Investitionsbereitschaft. Positive Impulse kommen aber auch von Seiten der Energieversorger, die etwa in den Ausbau und die Modernisierung ihrer IT-Infrastruktur investieren. Besonders kräftig wird sich das Wachstum im Gesundheitswesen und in der öffentlichen Verwaltung gestalten. Gerade in diesen Branchen wird zunehmend in IT investiert, um Prozesse effizienter und kostengünstiger zu gestalten”, schreibt IDC.
Alles in allem würden die IT-Ausgaben der Unternehmen zwischen 2009 und 2014 mit einer Rate von 2,6 Prozent expandieren. Damit bleibe das Wachstum hinter dem des zurückliegenden Aufschwungs zurück. Zum Ende des Prognose-Zeitraums 2014 wird der IT-Markt ein Volumen von gut 59 Milliarden Euro erreichen.