Diese Worte lassen aufhorchen, denn sie sind in der Sprache von Ovid und Julius Cäsar verfasst. Und auch wenn ein Professor an der Ludwigs-Maximilians-Universität vor einigen Jahren die Ansicht vertrat, “Latein ist die Lingua Franka des Internet”, konnte er sich bis heute nicht mit dieser These durchsetzen.
Einen wichtigen Baustein für die Zukunft des Lateinischen hat Google heute gelegt. So vermag der Übersetzungsdienst Google Translate ab sofort vom Lateinischen ins Deutsche und Englische zu übersetzen.
Aus “Cum pauci cotidie Latine loquantur, quotannis amplius centum milia discipuli Americani Domesticam Latinam Probationem suscipiunt. Praeterea plures ex omnibus mundi populis Latinae student” macht Google Translate: “Als aber ein paar Latein sprechen täglich, von Jahr zu Jahr mehr als hunderttausend amerikanischen Studenten erhalten die National Latein-Prüfung. Neben vielen Menschen auf der ganzen Welt studieren Latein.”
Man kann zwar den Sinn in etwa erahnen, so richtig gutes Deutsch ist das aber nicht. Für die Latein-Hausaufgabe oder für das Pauken fürs Latinum, das ja auch heute noch für einige Studiengänge Voraussetzung ist, sollten die Dienste von Google Translate nicht eins zu eins übernommen werden. Da ist man nach wie vor bei der so genannten “Schwarte”, also einer Übersetzung des Textes in Buchform – meist mit gelbem Umschlag – nach wie vor am besten aufgehoben.
Allerdings gibt es auch heute schon bei Google Books viele lateinische Texte, die mit Translate immerhin annäherungsweise übersetzt werden können. Das “Instrumentum” ziele weniger darauf “nuntios electronicos” oder “epigrammata effigierum YouTubis”, also Nachrichten oder Youtube-Untertitel zu übersetzen, heißt es von Google.
Ein Google-Mitarbeiter, der seine Lateinkenntnisse aus der Schule retten konnte, erklärt daher in einem Blog: “Convertere instrumentis computatoriis ex Latina difficile est et intellegamus grammatica nostra non sine culpa esse. ” Was laut Translate etwa bedeutet: “Übersetzen mit der Maschine aus dem Lateinischen ist schwierig und unser Verständnis der Grammatik nicht ohne Fehler.”
Viele Bücher seien vor langer Zeit in Latein verfasst worden. Und viele seien bereits übersetzt worden. Diese Übersetzungen, so Google weiter, seien zur Grundlage herangezogen worden, um das Übersetzertool zu trainieren. Gehen dem Tool die lateinischen Wörter aus, dann werden die einfach mit englischen Termini ersetzt. Wir haben die gesamte Nachricht noch einmal durch den Translator gejagt und auf der nächsten Seite dokumentiert. Mich würde interessieren, was mein alter Lateinlehrer dazu zu sagen hätte.
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Wir Menschen sind komisch
Wenn ein Mensch aus fernen Landen sich bemueht, in unserer Sprache mit uns zu sprechen, dann laecheln wir und freuen uns. Machen diese geplagten Maschinen Fehler, dann gibts gleich eins hinter die Tasten! Lernen wir doch den Charme zu sehen - und die unglaubliche Leistung!