“Luftschlösser in der Cloud”

“Cloud Computing ist keine Vision mehr, Cloud Computing findet statt”, sagte Microsoft-Deutschlandchef Ralph Haupter auf der deutschen Partnerkonferenz, die derzeit in Darmstadt stattfindet. “Wir spüren sehr deutlich, dass da ein Quantensprung bevorsteht.”

Vor diesem Hintergrund soll das Technologiezentrum des Konzerns in München zu einem Cloud-Kompetenzzentrum ausgebaut werden. Damit will man unter anderem der Konkurrenz von Google und Amazon Paroli bieten. “Wir haben hier in Deutschland mit 2200 Kunden schon heute neben den USA die meisten Kunden in der Cloud”, sagte Haupter. Bereits kurz nach seinem Amtsantritt im April hatte er die Bedeutung des Themas für Microsoft im Interview mit silicon.de unterstrichen.

Unterstützung bekommt Microsoft bei seinem Engagement von der Bundesregierung. Ein Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums sagte auf dem eco Kongress des Verbandes der deutschen Internetwirtschaft, die Regierung wolle Cloud-Dienste mit einem Aktionsprogramm fördern. Demnach wird im Oktober ein Programm offiziell an den Start gehen, das vor allem kleinere Unternehmen bei der Anwendung von Cloud-Diensten unterstützen soll.

Im Gegensatz zur Microsoft-Veranstaltung in Darmstadt waren auf dem eco Kongress aber auch kritische Töne zu hören. Unter dem Motto “Luftschlösser in der Cloud” warf etwa René Wienholtz, CTO bei Strato, einen kritischen Blick auf Vorteile und Hindernisse von Cloud Services.

Vorteile seien vor allem die weltweite Verfügbarkeit und damit verbundene Flexibilität, Hindernisse gebe es derzeit noch im Bereich Skalierbarkeit, Sicherheit und passende Abrechnungsmodelle. Vor allem fehlten Standards, die eine einfache Migration und Anbieterwechsel ermöglichen. Erst kürzlich hatte zudem Gartner-Deutschlandchef Martin Gutberlet im Interview mit silicon.de erläutert, dass viele Anbieter das Thema Cloud Computing nicht verstanden hätten.

Silicon-Redaktion

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