Mobile Enterprise: Die Qual der Wahl

Allenfalls werden noch mobile E-Mail-Lösungen à la Blackberry zur Unterstützung des Topmanagements und der Vertriebsmitarbeiter installiert. Eine solche Ausrüstung der Mitarbeiter mit mobilen Basistechnologien mag dazu beitragen, deren Erreichbarkeit zu erhöhen. Einen substanziellen Beitrag zu effizienteren Kommunikationsprozessen liefern sie aber kaum.

Stattdessen verbringen Mitarbeiter und Administratoren viel Zeit damit, immer mehr (mobile) Endgeräte, Rufnummern und Mailboxen zu verwalten. Und während bei Festnetztelefonaten eingehende Anrufe identifiziert, die Präsenz von Kollegen angezeigt und per Mausklick Anrufe initiiert werden können, bleiben die Mitarbeiter on the road bei der Kommunikation meist auf sich gestellt. Kurz gesagt: Frust bei den Mitarbeitern, Mehrkosten bei Administration und Betrieb sowie ein suboptimaler Kundenservice sind die Folgen, wenn mobile Mitarbeiter nicht optimal in den Kommunikationsfluss eingebunden werden.

Genauso werden Chancen vertan, wenn Prozesse, in die mobile Mitarbeiter in einem hohen Maß involviert sind, nicht durch dedizierte Lösungen unterstützt werden. Ein Außendienstler vor Ort benötigt seinen Blackberry oder sein iPhone nicht nur, um E-Mails zu empfangen. Er will mobil auch auf spezifische Informationen aus dem ERP-System zugreifen, ohne im Kundengespräch umständlich den Laptop hochfahren, ein VPN aufbauen und nach der passenden Anwendung suchen zu müssen. Echte Effizienzgewinne können erzielt werden, wenn die vor Ort erhobenen Daten mit geeigneten mobilen Geräten und Anwendungen ins Unternehmens-Backend transferiert werden und dort weitere Prozessschritte anstoßen.

Viele ITK-Verantwortliche werden an dieser Stelle abwinken: Mobile Lösungen sind aus ihrer Sicht schlicht zu teuer, zu komplex, zu unflexibel. Diese Vorbehalte waren vor wenigen Jahren, als die Blackberry-E-Mail-Lösung das Non-Plus-Ultra mobiler Anwendungen darstellte und erste Fixed-Mobile-Convergence-Ansätze an langen Signalisierungszeiten und unsicherem Netzempfang scheiterten, auch durchaus nachvollziehbar.

Page: 1 2

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Stellenabbau durch Künstliche Intelligenz

ifo-Institut: Mehr als ein Viertel der Unternehmen geht davon aus, dass KI in den kommenden…

2 Tagen ago

Vom Tool zum Teammitglied: Wie KI die Zusammenarbeit neu definiert

„KI ist mehr als nur ein persönlicher Produktivitäts-Booster“, sagt Veit Brücker von Asana im Interview.…

2 Tagen ago

SÜDPACK Medica digitalisiert Vertrieb mit SAP Sales Cloud V2

Adesso schließt CRM-Implementierung in SAP S/4HANA-Landschaft im Greenfield-Ansatz innerhalb eines halben Jahres ab.

2 Tagen ago

Licht an!

Lampenwelt steigert mit SoftwareOne und Microsoft Azure ihre Effizienz.

4 Tagen ago

KI-Agenten übernehmen zunehmend den B2B-Kundendienst

Weltweit werden bis 2028 voraussichtlich mehr als zwei Drittel aller Kundendienst- und Supportinteraktionen mit Technologieanbietern…

5 Tagen ago

RWE digitalisiert HR-Prozesse mit App von Insiders Technologies

Energiekonzern setzt auf KI-basierte Lösung und macht damit die Kommunikation und Übermittlung von Unterlagen für…

6 Tagen ago