“Viele Unternehmen rekrutieren wegen der guten Auftragslage neues Personal und fahren ihre Kapazitäten in der Ausbildung hoch”, sagt Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. Auch insgesamt sei mit einer positiven Beschäftigungsentwicklung zu rechnen: 55 Prozent der befragten Hightech-Unternehmen wollten in diesem Jahr zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, 29 Prozent hielten die Mitarbeiterzahl stabil.
Bei der Bitkom-Konjunkturumfrage gaben ein Fünftel der Ausbildungsbetriebe an, dass sie im Jahr 2010 zusätzliche Lehrstellen in den IT-Berufen anböten. Drei Viertel halten die Zahl der Ausbildungsplätze auf dem Niveau des Vorjahres. Ende September verzeichnete die Ausbildungsplatzbörse der Bundesagentur für Arbeit noch rund 400 offene Ausbildungsstellen. Bis zum Jahresende laufen die Nachvermittlungsbemühungen der regionalen Industrie- und Handelskammern.
Im vergangenen Jahr war die Zahl der neuen Ausbildungsplätze krisenbedingt um 13 Prozent auf 13.760 zurückgegangen. “Die Entwicklung im Vorjahr spiegelt nicht allein die Lage in der ITK-Industrie wieder, da auch andere Wirtschaftszweige in den IT-Berufen ausbilden”, sagte Scheer. Rund ein Drittel aller Lehrstellen entfielen auf Unternehmen außerhalb der ITK-Wirtschaft. Besonders die technologisch anspruchsvollen Branchen Maschinenbau oder die Fahrzeugindustrie sowie Anbieter unternehmensnaher Dienstleistungen sowie die Finanzwirtschaft benötigten für die Entwicklung ihrer Produkte IT-Spezialisten in großer Zahl und bildeten daher selbst aus. Diese Wirtschaftszweige hätten im vergangenen Jahr besonders stark unter der Krise gelitten.
Über die drei Ausbildungsjahrgänge hinweg gibt es laut Bitkom aktuell rund 40.000 Auszubildende in den IT-Berufen. Am beliebtesten ist bei den Jugendlichen die Ausbildung zum Fachinformatiker oder zur Fachinformatikerin. Mit 23.500 IT-Azubis entfällt mehr als die Hälfte aller Lehrstellen auf diese Fachrichtung. An zweiter Stelle liegen die kaufmännischen IT-Berufe mit 9100 Lehrstellen. Weitere 7200 junge Menschen durchlaufen eine Ausbildung in der Fachrichtung IT-System-Elektroniker beziehungsweise Systeminformatiker.
“Damit werden jene Profile, die vor allem bei Softwarehäusern und IT-Dienstleistern ausgebildet werden, am stärksten nachgefragt”, sagte Scheer. “Die IT-Ausbildung spiegelt den Wandel der Branchenstruktur in Richtung Software und Services unmittelbar wider.”
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