Was CEOs von einem Top-CIO erwarten

“Wir suchen jemanden, der einer von uns ist; jemand mit dem man über das Business sprechen kann und der Teil dieses Business ist.” Der britische Personalexperte Tim Cook zitiert hier eine typische CEO-Antwort auf seine Frage: “Was genau meinen Sie mit herausragend?” Cook ist bei der Personalberatungsfirma Russel Reynolds Associates hauptverantwortlich für die Suche nach “herausragenden CIOs”.

Er weiß, was Firmenchefs mit der eingangs zitierten Antwort meinen, die scheinbar alles und nichts sagen kann. “Firmenchefs suchen nach Kandidaten mit überdurchschnittlichen Kommunikationsfähigkeiten, die in der Lage sind ein Gespräch zu leiten. Es ist schwierig, das später im Leben zu lernen. Je früher man hier überdurchschnittlich ist, desto größer die Chancen auf eine Karriere.”

Mit reden allein ist es aber nicht getan, es geht vor allem auch um die richtige Wortwahl, den angemessenen Blick auf die Dinge. “CIOs, die scheitern, sind diejenigen, die sich nicht so ausdrücken können, dass es das oberste Management verstehen kann”, sagt Mark Ruttley, CIO bei der britischen Midlands Co-op. “CIOs rutschen leicht in eine Techno-Sprache.” Doch IT-Chefs müssten nicht nur die Geschäftsabläufe verstehen, sondern den Dialog quer durch alle Abteilungen und Hierarchien fördern.

Technische Details will dabei kaum jemand hören. “Das Top-Management kümmert sich nicht um die spezifischen Eigenheiten einer Technologie. CIOs müssen ihr Anliegen mit Blick auf Gewinn und Verlust darstellen – sie müssen die Sprache des Business sprechen und einige sind gerade dabei das zu lernen.”

Die richtige Kommunikation innerhalb des Managements ist aber nur die eine Seite – auch in der eigenen Abteilung ist von CIOs das richtige Händchen gefragt. Das technische Know-how ist dafür unerlässlich – aber nur ein Baustein. Daneben gehe es auch darum, die Entwicklung der nächsten Generation in den Vordergrund zu stellen. “IT hat den Grundstein für ihren eigenen Erfolg gelegt”, sagt Vin Murria, CEO der Advanced Computer Software Group. “Aber man muss permanent darüber nachdenken, was man als nächstes tun möchte.”

Was das für die Arbeit mit dem IT-Team bedeutet, beschreibt Ian Cohen, CIO bei Jardin Lloyd Thompson. “Man muss das Team – und das Unternehmen – passend zu den individuellen Stärken des Einzelnen gestalten. Man muss wissen, wie man Mitarbeiter miteinander kombinieren kann, um effektivere Teams zu gestalten und um die nächste Generation an Führungspersönlichkeiten aufzubauen.”

Cohen selbst sagt von sich, dass gerade das seine besondere Stärke ist – mehr als seine technologische Expertise. “Die technologischen Details sind für mich nicht das Herausragende am Arbeitsalltag. Natürlich weiß ich wie die Dinge funktionieren, aber es begeistert mich nicht so sehr.

Meine wirkliche Stärke ist es, eine Umgebung zu gestalten, in der außergewöhnliche Leute großartige Dinge tun. Ich bin ein Geschichtenerzähler, ein Maler wenn es darum geht zu beschreiben, was mit neuen und existierenden Technologien möglich sein könnte.”

Silicon-Redaktion

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