SAP gründet ‘Mobile Business Unit’

Nach der Übernahme von Sybase treibt SAP den Umbau zum Anbieter von mobilen Lösungen sowie von On-Demand-Anwendungen voran. So gründete der Hersteller die ‘Mobile Business Unit’ und legt die Teams für die Entwicklung und Vermarktung von On-Demand-Anwendungen zusammen.

“Das mobile Endgerät hat sich zum neuen Desktop entwickelt”, sagte SAP-Co-CEO Bill McDermott. Man wolle aber keinesfalls geschäftskritische Anwendungen auf die mobilen Endgeräte bringen, vielmehr sollten die Nutzer mit Produktinnovationen komfortabel auf die zentralen Unternehmensanwendungen zugreifen können. Schließlich hätten schon heute 65 Prozent aller weltweiten Geschäftsprozesse in irgendeiner Form mit SAP-Anwendungen zu tun, da könne man die mobilen Anwender nicht außen vor lassen.

McDermott und SAP-Co-CEO Jim Hagemann Snabe betrachten den Zusammenschluss von SAP und Sybase als Ausdruck eines signifikanten Wandels in der Branche. Die im August vorgestellte Roadmap und künftige Strategie positionieren SAP nach Einschätzung des CEO-Teams “als das einzige Unternehmen, das eine vollständige Unternehmenssoftware-Suite und neueste Business-Intelligence-Lösungen jederzeit und auf jedem Endgerät anbieten kann”.

Hochgesteckte Ziele, an denen hinter den Kulissen bereits kräftig gearbeitet wird. Schon heute bieten die Unternehmen ‘Sybase Mobile Sales’ für die Anwendung ‘SAP Customer Relationship Management’ (SAP CRM) und ‘Sybase Mobile Workflow’ für ‘SAP Business Suite’ an.

Ein ehrgeiziger Plan ist auch die Ankündigung von SAP und Sybase, das umfassendste Lösungsportfolio der Branche für Enterprise Information Management (EIM) vorzustellen. Dafür will man SAP Business Suite und andere Lösungen für die Datenmanagement-Server von Sybase portieren, zertifizieren und optimieren. “Kunden erhalten dadurch eine größere Auswahl an Datenbankplattformen für ihre SAP-Anwendungen”, so Snabe.

Ein weiterer Punkt auf der Agenda der gemeinsamen Innovationen ist eine komplette und optimierte Infrastruktur für Datenanalysen. Die Integration von Business-Intelligence (BI)-Lösungen aus dem SAP-BusinessObjects-Portfolio mit den Datenmanagement-Servern gewährleistet laut Snabe eine durchgehende Funktionalität. Das beginne bei der Suche (Enterprise Information Management), reiche über das Speichern (Berechnungsfunktionen und Speicher-Engine für Transaktionen, Data-Marts, Data-Warehouse) bis hin zur Nutzung (Berichte und Analysen zu Abfragen, Scorecards, Dashboards, OLAP-Tools, mobile BI).

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