Seit Jahren schon basteln Messe-Organisatoren und Aussteller an einem Konzept, das die einstige Branchen-Leitmesse wieder nachhaltig auf Wachstumskurs bringt. “Es ist wichtig, dass sich die Messe neu erfindet”, forderte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer nach dem Abschluss der durchwachsenen CeBIT 2010 im Frühjahr dieses Jahres.
Die Besucherzahl war zwar bei der erstmals um einen Tag verkürzten Messe leicht gestiegen, die Zahl der Aussteller jedoch erneut – wenn auch leicht – gesunken. Dabei darf man nicht vergessen, dass beide Werte im Krisenjahr 2009 dramatisch eingebrochen waren. Jahrelang hatten sich die Organisatoren die Fakten schön geredet mit den immer selben Floskeln: “Weniger aber höherwertige Kontakte, die Firmen hätten Hannover mit “vollen Auftragsbüchern verlassen”, die CeBIT sei weiter ein “Impulsgeber” für die IT-Branche…
Zeit die Notbremse zu ziehen: “Eine reine Business-Messe funktioniert nicht mehr, das hat sich seit zwei, drei Jahren deutlich abgezeichnet”, so Bitkom-Vizepräsident Achim Berg am Ende der CeBIT 2010. Für viele Innovationen gäben heute die privaten Verbraucher den Anstoß, die erst dann im Geschäftsumfeld Einzug hielten. Bereits damals war die Entscheidung für die neue Strategie gefallen, die Anfang dieser Woche ausführlich präsentiert wurde. Ziel von “CeBIT life” ist es, wieder mehr private Computerfans anzuziehen. Das Konzept richte sich an den “kompetenten, Hightech-interessierten Konsumenten”, erklärte Frank Pörschmann, CeBIT-Geschäftsbereichsleiter bei der Messe AG.
Kern der neuen Strategie bilden vier Ausstellungsbereiche. Bei ‘Smart home’ steht die Computervernetzung im privaten Zuhause im Mittelpunkt. Hier geht es unter anderem um die Bereiche Sicherheit und Energieeffizienz. ‘Web & Media’ präsentiert digitale Inhalte, wie den aktuellen Trend zu Apps und Tablet-PCs. ‘CeBIT sounds!’ will die Musikindustrie mit der IT-Branche zusammenführen. Die ‘CeBIT games’ schließlich soll sich als Plattform für Computerspiele etablieren.
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