Das neue Rechenzentrum soll nach Apples Plänen in der Nähe des Örtchens Maiden im ländlichen North Carolina entstehen und insgesamt eine Milliarde Dollar akosten. Wofür genau Apple die Kapazitäten nutzen will, hält der Konzern nach guter Firmentradition unter Verschluss. Spekuliert wird mit Rechenleistung um Musik und Videos zu streamen, eventuell im Rahmen von Apple TV.
Den Stadtvätern von Maiden, das mit 12,3 Prozent eine für die USA überdurchschnittliche Arbeitslosenquote hat, dürfe das am Ende nicht so wichtig sein. Zusätzlich werden etwa 9,3 Millionen Dollar jährlich an Steuern in die Gemeinde-Kasse fließen – und das obwohl der Konzern mit Steuer-Kürzungen angelockt wurde.
Und auch die Familie Fulbright macht, rein finanziell gesehen, dank Apples Expansionsplänen kein schlechtes Geschäft. Das Ehepaar besitzt dort, wo der Konzern seine neuen Serverfarmen plant, ein 20 Hektar großes Grundstück, inklusive 390-Quadratmeter-Haus und Fischteich. Land, das Apple unbedingt haben wollte.
“Sie sagten uns, wir sollten einfach einen Preis nennen”, sagt Kathy Fulbright, 62, “und das taten wir.” Nachdem Apple zwei Angebote vorgelegt hatte und die Fulbrights jedes Mal ablehnten, erhielten sie schlussendlich ihre gewünschte Ablöse von 1,7 Millionen Dollar.
Auch Microsoft, Facebook oder Twitter zieht es seit einiger Zeit verstärkt aufs Land. Microsoft plant ein 500 Millionen Dollar schweres Datencenter in Virginia, Google hat in Lenoir, North Carolina, bereits ein 600 Millionen Dollar teures Rechenzentrum errichtet und versorgt die Stadt mit kostenlosem WLAN und gestifteten PCs für die örtliche Schule.
Manchmal tauchen aber gerade in der vermeintlichen Idylle unerwartete Probleme auf. So berichtete Googles Netzwerktechniker Vijay Gill jüngst der verblüfften Welt, dass Googles Überlandleitungen in Oregon von Jägern zerschossen werden.
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