Auffällig ist nach Angaben von Actinium Consulting, dass sich immer mehr Unternehmen falsche Entscheidungen bei der Auswahl einräumen. So geben in der diesjährigen Erhebung vier von fünf der Befragten an, dass ihnen die bisherigen BI-Maßnahmen schwer gefallen sind. Vor drei Jahren waren es noch 12 Prozent weniger. Aktuell bezeichnen 37 Prozent die Anforderungen als “sehr hoch” und 44 Prozent als “hoch”.
Nach Meinung von Actinium-Geschäftsführer Klaus Hüttl sind strategische Schwächen die zentrale Ursache der Schwierigkeiten in der Projektrealisierung. “Die BI-Maßnahmen sind häufig von vornherein zu komplex angelegt, außerdem wird die Ausrichtung zu sehr durch die technische Brille geplant und zu wenig an dem praktischen Nutzen orientiert”, sagt er. “Eine BI-Implementierung, die nicht an den Praxiserfordernissen ausgerichtet ist, mindert zwangsläufig den Wertschöpfungsgrad und die Akzeptanz bei den Benutzern.” Ein möglicher Ausweg sei es, den Strategieansatz mit BI-Experten zu diskutieren.
Auch in der Frage der Auswahl der BI-Tools sind die Firmen inzwischen selbstkritischer als 2007: Räumte damals weniger als jeder zweite Befragte ein, rückblickend betrachtet keine ausreichende Systemauswahl vorgenommen zu haben, so ist die Unzufriedenheit mit den Tool-Entscheidungen aktuell um ein Fünftel auf 59 Prozent gestiegen und liegt damit etwa auf ähnlichem Niveau wie 2009. “Hier zeigt sich, welche Wirkung eine unzureichende Anforderungsanalyse hat”, so Hüttl. “Wer sein Konzept nach den Möglichkeiten des ausgesuchten BI-Tools ausrichtet, wird zwangsläufig zu einer Lösung kommen, die sich als nur begrenzt bedarfsgerecht erweist.”
Ein weiteres Ergebnis der Erhebung: Zwei Drittel der Unternehmen gaben als Fehler zu Protokoll, dass sie vor dem Projektstart zu wenig Aufwand in die Prozessanalyse investiert hätten. Hüttl: “Dieser Aspekt wird immer noch sehr häufig übersehen, obwohl er elementar für die Nutzenwirkung einer BI-Lösung ist.”
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