Deutsch-türkische ITK-Kooperation besiegelt
Im kommenden Jahr ist die Türkei offizieller Partner der CeBIT, am 1. März 2011 findet der Deutsch-Türkische ITK-Gipfel statt. Im Vorfeld sind die deutsche und die türkische ITK-Branche näher zusammengerückt.
Am 7. Oktober haben der Bitkom und die CeBIT die Kooperation mit ihren türkischen Partnern offiziell gestartet. Bitkom-Vizepräsident Heinz Paul Bonn und der Präsident des türkischen Verbands Tübisad, Turgut Gürsoy, unterzeichneten in Istanbul ein Kooperationsabkommen. Parallel dazu haben die Deutsche Messe AG und die Handelskammer Istanbul (ITO) eine entsprechende Vereinbarung getroffen.
“Deutschland ist seit vielen Jahren der wichtigste Handelspartner der Türkei”, sagte Bonn. “Mit ihrer Erfahrung in Europa und Asien sind türkische Unternehmen hoch interessante Kooperationspartner. Vom stärkeren Austausch werden deutsche Firmen profitieren.” “Das Handelsvolumen der beiden Länder beträgt 27,6 Milliarden Euro, von denen bislang nur ein kleiner Teil der ITK zugeschrieben wird”, sagte Tübisad-Präsident Gürsoy. “Den Erfolg beider Länder in Branchen wie Automobil, Chemie, Maschinenbau und Textilhandel möchten wir auch in der IT-Branche erreichen.”
Türkische Aussteller sind seit mehr als 20 Jahren auf der CeBIT vertreten. 1996 hat die Deutsche Messe AG in Istanbul eine eigene Tochtergesellschaft gegründet. Seit elf Jahren veranstalten die Hannoveraner dort die ITK-Messe CeBIT Bilisim.
Der türkische Markt für IT und Telekommunikation legt derzeit stark zu. Für 2010 rechnet das Marktforschungsinstitut EITO mit einem Wachstum um sieben Prozent auf 21,6 Milliarden Euro. Damit wächst die Türkei stärker als die meisten EU-Länder. 2009 stieg das Umsatzvolumen trotz Wirtschaftskrise um acht Prozent auf 20,2 Milliarden Euro. IT-Outsourcing und Infrastruktur-Investitionen sind die wichtigsten Wachstumstreiber.
Der ITK-Außenhandel zwischen Deutschland und der Türkei hatte zuletzt ein Volumen von 852 Millionen Euro. Deutsche Unternehmen lieferten im Jahr 2009 ITK-Dienstleistungen für 98 Millionen Euro in die Türkei. Türkische Anbieter exportierten umgekehrt Services für 85 Millionen Euro, wie aus Daten der Deutschen Bundesbank hervorgeht.
Der Außenhandel mit Hardware ist umfangreicher: Deutsche Anbieter exportierten im vergangenen Jahr ITK-Geräte und Systeme für 422 Millionen Euro in die Türkei. Türkische Firmen exportierten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes Hardware für 247 Millionen Euro nach Deutschland.