Ein Theater-Tonmeister: “Ich bin froh über Linux”
Ulrich Gladisch, Tonmeister am Haus für Musik und Musiktheater (Mumuth) an der Kunstuniversität Graz, schätzt Linux als Betriebssystem, das dem Mischpult des Mumuth zugrunde liegt. Was er nicht mag sind Fotoaufnahmen von sich. Wir respektieren seinen Wunsch und zeigen sein Mischpult.
silicon.de: Können die angehenden Toningenieure das komplizierte Gerät denn bedienen?
Ulrich Gladisch: (lächelt) Es hilft, wenn ich dabei bin.
silicon.de: Wenn alles digitalisiert ist, dann hat das Mischpult wahrscheinlich auch ein Betriebssystem?
Ulrich Gladisch: Ja, es nutzt Linux – und ich bin ehrlich gesagt froh darüber.
silicon.de: Das Mischpult steht in ihrem Büro, der Rechner nebenan, was befindet sich dann im Konzertsaal?
Ulrich Gladisch: Der Ligeti-Saal ist auf Flexibilität ausgerichtet, hat also keinen Regieraum für Licht- oder Mischpult. Wir können überall im Saal ein Notebook anschließen und dort navigieren. Zudem verfügen wir über sieben sogenannte Frames zur Schallumwandlung.
silicon.de: Vergleichbar mit AC/DC-Wandler?
Ulrich Gladisch: Wenn Sie so wollen, ja.
Auf der Internetseite der Kunstuni Graz haben wir dann doch noch ein Bild von Ulrich Gladisch aufgetrieben. Foto: Kunstuni Graz
silicon.de: Welche Art von Raumklang können Sie mit dem Constellation-System erzeugen?
Ulrich Gladisch: Eigentlich alles, was vorstellbar ist. Wir haben beispielsweise einem Kirchenchor die Akustik eines Doms verliehen. Das funktioniert alles sehr elegant.
silicon.de: Es gibt in ihrem Haus noch ein anderes Akustiksystem…
Ulrich Gladisch: … Sie meinen “Ambisonic”.
silicon.de: Was ist das?
Ulrich Gladisch: Das stammt aus den hauseigenen Forschungslabors und ist eine Art Superduper-Dolby-Surround-Sound.
silicon.de: Das heißt…
Ulrich Gladisch:… 33 Lautsprecher sind frei beweglich im Raum aufgehängt. Darüber kann ein Schallereignis an jedem Punkt im Raum erzeugt werden.
silicon.de: Lässt sich Ambisonic mit Constellation kombinieren?
Ulrich Gladisch: Alles ist digital, alles lässt sich kombinieren.
silicon.de: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Gladisch!