Europas neuer Job-Motor liegt in Asien
Immer häufiger suchen Unternehmen aus China oder Indien in Deutschland, Europa oder den USA nach einheimischen Fachkräften. Im globalen Arbeitsmarkt gibt es offenbar deutliche Verschiebungen.
Immer mehr globalisieren sich die Arbeitsmärkte. Die Jobs wandern auch nicht mehr nur in eine Richtung, sondern kommen jetzt auch aus den Gebieten, die in den vergangenen Jahren Arbeitsplätze aus den westlichen Industrienationen abgezogen hatten, wieder zurück.
Das zeigt die IBM-Studie “Working Beyond Borders“. Der Grund für diese Rücklaufbewegung sehen die Autoren vor allem in den neuen Anforderungen der Unternehmen aus Schwellenländern. Sie suchen nach Fachkräften, die mit Flexibilität, Kreativität und Schnelligkeit die Expansion dieser Unternehmen in die reifen Märkte, wie die USA oder West-Europa, voranbringen.
Im Detail bedeutet das laut IBM: 44 Prozent der Unternehmen aus insgesamt 32 Industrien in Indien wollen zusätzliche Kräfte in Europa einstellen. In den USA wollen 45 Prozent expandieren. 14 Prozent der chinesischen Unternehmen wollen ihr Engagement in Europa mit neuen Kräften stärken und in den USA wollen rund ein Drittel der Befragten Unternehmen weitere Mitarbeiter anheuern.
“Der Silberstreif am Horizont ist, dass diese Expansion die Unternehmen zwingt, ihre Angestellten auf die Gebiete mit den größten Möglichkeiten auszurichten und nicht nur auf die niedrigsten Kosten zu schauen”, so Denis Brousseau, Vice President Organisation und HR bei IBM Global Business Services. Auch die HR-Strategie der Unternehmen müsse sich entsprechend ändern.
Nach wie vor aber, werden Unternehmen in China, Indien, Lateinamerika oder Ost-Europa in erster Linie vor Ort neue Jobs schaffen. Neben neuen räumlichen Trends, denken viele Unternehmen inzwischen auch über neue Anforderungsmuster nach. So habe sich gezeigt, dass vor allem erfolgreiche Unternehmen immer mehr auf kollaborative Technologien – eines von IBMs Lieblingsthemen – setzen.
China hat am meisten Hunger nach neuen Fachkräften. Quelle: IBM