Microsoft: Weltweit Millionen PCs in Botnets versklavt
Die Zahl der PCs, die Teil eines Botnets sind, geht weltweit in die Millionen. Mehr als zwei Millionen sind es alleine in den USA, wo im Schnitt fünf von 1000 PCs infiziert sind. Deutschland scheint vergleichsweise sicher.
Das sind die Ergebnisse des 9. Security Intelligence Reports. In dieser Untersuchung kommen jedoch nur PCs vor, die von Microsoft-Tools gescannt und gesäubert werden. Insgesamt hat Microsoft weltweit im zweiten Quartal 2010 von 6,5 Millionen PCs Malware entfernt. Das sind etwa doppelt so viele betroffene Rechner wie im Jahr zuvor.
Botnets im internationalen Vergleich. Die meisten betroffenen PCs gib es in den USA. Den höchsten Anteil an infizierten PCs hat jedoch Südkorea. Nur 1,4 Promille der Deutschen PCs sind in einem Botnet. Quelle: Microsoft
Das Land mit dem höchsten Schadsoftware-Anteil pro 1000 PCs ist Südkorea mit insgesamt 354.900 befallenen PCs. Hier sind im Schnitt 14,6 PCs pro 1000 PCs in Botnets. An zweiter Stelle folgt Spanien, wo noch 12,4 PCs von 1000 befallen sind (insgesamt 882.000). Deutsche PCs zählen zu den sichersten weltweit. Mit 156.000 befallenen PCs sind nur 1,4 Promille der deutschen PCs in Botnets.
Deutschlands “beliebteste” Botnets. Alureon verliert, Pushbot holt vor allem im 2. Quartal 2010 deutlich auf. Quelle: Microsoft.
PCs, die mit bestimmten Schädlingen befallen sind, werden von Hackern zu so genannten Botnets zusammengeschlossen. Über diese versklavten PCs schicken die Kriminellen dann Spam, verbreiten weitere Schädlinge oder hosten Phishing-Attacken.
Die aktivste und größte Schadsoftware weltweit war laut Microsoft im zweiten Quartal Win32/Rimecud. Die Rimecud-Familie bildete in erster Linie das Mariposa-Botnet das 2009 und 2010 Millionen PCs umfasste. Inzwischen wurden in Spanien drei Täter verhaftet, die mit dem Mariposa-Botnet zu tun haben.
Microsoft rät Unternehmen und Anwendern, PCs auf aktuellem Stand zu halten. Erst Anfang dieser Woche hatte Microsoft 49 Lücken geschlossen.