Gartner geht davon aus, dass bis Ende dieses Jahres weltweit 19,5 Millionen Tablets verkauft werden. Im kommenden Jahr soll die Zahl auf 54,8 Millionen Stück steigen. Getrieben wir der Boom in erster Linie vom Erfolg des iPad – dementsprechend beliebt sind auf den einschlägigen Märkten in Asien inzwischen entsprechende Fälschungen. Oft lassen sie sich nur schwer vom Original unterscheiden.
Das große Interesse an Tablets führe dazu, dass von anderen Gerätetypen weniger verkauft werden, sagen die Gartner-Analysten. Das betreffe vor allem Mini-Notebooks wie Netbooks, gehe aber auch an E-Book-Readern, Spiele-Handhelds und Mediaplayern nicht spurlos vorbei.
“Mini-Notebooks werden am stärksten unter der Kannibalisierung leiden, da die Durchschnittspreise für Tablets in den nächsten zwei Jahren auf unter 300 Dollar fallen werden”, sagt Carolina Milanesi, Research Vice President bei Gartner.
Im Unternehmensbereich sieht Milanesi Tablets in erster Linie als Ergänzung zu Notebook und Mobiltelefon, jedoch nicht als Ersatz für Laptops. Viele Firmen seien nicht bereit, ihren Mitarbeitern ein drittes Gerät zur Verfügung zu stellen. Stattdessen würden Media-Tablets von Mitarbeitern privat angeschafft und aufgrund ihrer für Reisen angenehmen Größe sowie der Instant-on-Funktion beruflich und zur Unterhaltung eingesetzt.
Andere Experten zeichnen hier ein differenzierteres Bild, es gebe durchaus Branchen, in denen das iPad gezielt angeschafft werde. Ubitexx-CEO Markus C. Müller beschrieb die aktuelle Situation kürzlich in einem Erfahrungsbericht für silicon.de wie folgt: “Insbesondere im Banking-Sektor und im Krankenhausbereich machen sich die iPads aktuell breit. Bei den Banken werden Berater mit den Tablets ausgestattet, um die Präsentationen innovativer und persönlicher gegenüber den Kunden zu gestalten – in den Krankenhäusern lassen die Ärzte ihre Aktenordner bei der Visite zurück und haben alles auf dem leichten und praktischen iPad gespeichert, das nun auch endlich die entsprechende Bildschirmgröße hat, um zum Beispiel Röntgenbilder anzusehen – das war bisher mit den Smartphones nicht möglich.”
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