“Es gibt derzeit einen gefährlichen Trend, bei dem verschiedene großen IT-Anbieter keine Innovation mehr betreiben, sondern diese nur noch durch Akquisitionen einkaufen”, sagte Sondergaard in seiner Eröffnungskeynote zum diesjährigen Gartner Symposium in Orlando. “Da gibt es IT-Unternehmen, die glauben, dass sie durch ein Komplett-Angebot vom Prozessor bis zur Industrie-spezifischen Anwendungssoftware den Anwender in eine neue Abhängigkeit treiben können – doch das ist das Denken von vor 40 Jahren”, so Sondergaard weiter.
Bei seinen weiteren Beschreibungen des aktuellen Szenarios benutzte Sondergaard exakt dieselben Worte, die auch Oracle-Chef Larry Ellison in seiner jüngsten Keynote auf der Openworld zur Darstellung des neuen Oracle-Angebotes benutzt hatte.
Sondergaard begründet seine Warnung an die CIOs unter anderem damit, dass die technologische Führung der neuen Giganten nur von kurzer Dauer sei. “Innovationen einzukaufen ist das Eine, diesen Stand anschließend zu halten ist etwas ganz anderes”, rief er den 7000 Teilnehmern zu.
Ein weiteres Merkmal dieser neuen Super-Vendors sei es, dass sie ihre eigenen Aufwendungen für Forschung & Entwicklung zugunsten des Gewinns zurückfahren – nur um damit Wall Street zu beeindrucken. Das war ein klarer Seitenhieb auf HP und dessen Ex-Chef Mark Hurd, der diese Aufwendungen während seiner Amtszeit von 3,5 Milliarden Dollar auf 2,8 Milliarden gestutzt hatte.
Ansonsten sehen die Gartner-Analysten wieder rosige Zeiten auf die CIOs zukommen. So sollen die weltweiten IT-Ausgaben in diesem Jahr um 2,4 Prozent und im nächsten Jahr sogar um 3,1 Prozent auf 2500 Milliarden Dollar ansteigen. “Jetzt ist die Zeit für Budget- und für Gehaltserhöhungen”, war die Empfehlung von Gartners Research-VP Ken McGee. Und danach konnte man förmlich hören, wie den Teilnehmern im Saal ein Stein vom Herzen fiel.
Technologisch sehen die Gartner-Analysten vier bedeutende Entwicklungen auf die sich die CIOs konzentrieren sollen: Erstens Cloud Computing; zweitens die Geschäftsbedeutung von Social-Media; drittens Kontext-bezogenes Computing (z.B. die Berücksichtigung von Location und Sprache) und viertens Pattern-basierte Strategien. Letzteres ist ein Gartner-spezifischer Term, den sich das Unternehmen sogar hat schützen lassen. Schon seit ein paar Jahren versuchen die Gartner-Chefs zu erklären, was sich genau dahinter verbirgt und was den zugehörigen Trend auszeichnet.
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Gartner und die Warnung
Verehrter Herr Weiss,
haben Sie (persönlich) einen derartigen Aufmacher nötig?
Der spricht von Oracle und HP. In Ihrem Artikel wird explizit erwähnt, dass Gartner die Firmen gar nicht benannt hat. Wie kommen Sie dazu, solche tendenziöse Artikel in die Welt zu setzen?
Nun kenne ich Gartner. Lunch or be Lunch. Das scheint mir bei Ihnen auch so zu sein. Nur auf miesem Niveau.
Ich möchte Silicon als Nachrichten-Ticker, nicht als Meinugs/Stimmungsmacher. So gebe ich das heute an Ihre Chefredaktion weiter! Mit Ihrem Artikel!
Beste Wünsche
Palef