Steve Jobs würzt Quartalszahlen mit Lästerattacke
Eigentlich nimmt Steve Jobs nicht an Telefonkonferenzen zu Quartalszahlen teil. Diesmal aber war alles anders und Jobs nutzte die Gelegenheit, um ordentlich über die Konkurrenz herzuziehen. Dabei bewegt sich der Apple-CEO selbst auf dünnem Eis, sagen Beobachter.
Doch Steve Jobs war noch nicht fertig. Vor allem der Nutzer würde unter der starken Fragmentierung des Android-Marktes leiden. Er müsse sich zwischen vielen unterschiedlichen Geräten und vielen unterschiedlichen Versionen des Betriebssystems zurechtfinden. Das werde auch dadurch erschwert, dass beispielsweise die beiden größten Hersteller von Android-Smartphones, HTC und Motorola, ihre Geräte durch eigene Oberflächen anpassen.
Doch gerade die von Apple gepflegte Monokultur im iPhone-Stil stößt bei Beobachtern zunehmend auf Kritik. Sie fühlen sich an Apples Schicksal auf dem PC-Markt erinnert. Auch am Desktop-Markt hält Apple daran fest, sein Betriebssystem nur auf eigener Hardware auszuliefern. Microsoft hingegen lizenziert Windows an Hardware-Hersteller und konnte sich somit auf einen Marktanteil von 90 Prozent hocharbeiten.
Apple werde Marktanteile an seine Rivalen verlieren, meint Harvard Business School-Professor David B. Yoffie gegenüber der New York Times. Dennoch sind die meisten Beobachter überzeugt, dass Apple langfristig einen Marktanteil von 25 bis 30 Prozent beibehalten könne. Der Smartphone-Markt werde nicht von einem System dominiert werden wie der PC-Markt, sondern Platz für mehrere Systeme bieten. Die Rolle des Marktführers ist aber nach Experten-Einschätzung für Apple nicht mehr erreichbar – zu stark seien die Rivalen Android und auch Windows Phone 7.
Allerdings wandere Steve Jobs mit seiner iPhone-Strategie auf einem schmalen Grat. Mit nur einem neuen Gerät pro Jahr könne sich Apple keine Fehltritte leisten. Das zeige auch die sensible Reaktion der Konsumenten auf Antennagate und Glassgate.