Datenschutz wird Nagelprobe für Cloud Computing

Für die Studie ‘Cloud Computing – Navigation in der Wolke’ hat der Marktforscher C.M.R. Institut für Communication – & Marketing-Research rund 70 Prozent der Cloud-Computing-Anbieter verschiedener Größe in Deutschland nach den Herausforderungen sowie den jeweiligen Lösungsstrategien befragt.

Datensicherheit noch nicht gegeben

Fast alle Cloud-Computing-Anbieter (96 Prozent) sehen die Sicherheit ihrer Angebote als den entscheidenden Faktor für die Zufriedenheit ihrer Kunden an. Die Provider nutzen deshalb unterschiedliche Instrumente, um ihren Kunden Informationssicherheit zu gewährleisten: Im Vordergrund steht bei 67 Prozent der Anbieter eine detaillierte Risikoanalyse, 65 Prozent setzen auf die Zertifizierung der eigenen Informationssicherheit, 57 Prozent halten so genannte Security-Penetration-Tests (simulierte Hackerangriffe) für nötig, um Sicherheitslücken zu identifizieren. Rund die Hälfte nennt die Anpassung der Sicherheitskonzepte des Kunden und Nutzer-Audits in diesem Zusammenhang als wichtige Maßnahmen.

Darüber hinaus ist Compliance – die Einhaltung von Standards unternehmerischen Handelns – eine weitere zentrale Herausforderung für die Cloud-Anbieter. Zwar geben 84 Prozent an, ein Compliance-Management-System installiert zu haben. Gleichzeitig nennen allerdings sechs von zehn Anbietern die Implementierung eines internen Kontrollsystems als wichtige Herausforderung. Das legt nahe, dass das Compliance-Management noch nicht vollständig auf die besonderen Bedingungen von Cloud Computing angepasst ist. Entscheidend sind nach Ansicht der IT-Anbieter die Identifizierung der Compliance-Anforderungen der Kunden (82 Prozent), die Beachtung branchenspezifischer Erfordernisse (63 Prozent) und ein Compliance-Nachweis durch unabhängige Dritte (63 Prozent).

Globalisierung der Daten ist riskant

Nur gut jeder zweite Cloud-Computing-Anbieter in Deutschland (55 Prozent) nutzt für seine Dienste Server in Deutschland. Lediglich 30 Prozent der befragten Anbieter speichern die Daten jedoch ausschließlich in Deutschland. Bei einem Viertel der Anbieter ist also nicht ausgeschlossen, dass die Daten Deutschland auch verlassen. Dabei ist der Standort der genutzten Server von großer Bedeutung.

“Nach EU-Recht dürfen Unternehmen Daten aus dem Europäischen Wirtschaftsraums nur dann nach außen übermitteln, wenn bei den Empfängern ein entsprechendes Datenschutzniveau existiert”, sagt Markus Vehlow, PwC-Experte für Cloud Computing. In den USA beispielsweise ist dies nur gegeben, wenn die jeweiligen Betreiber sich dem so genannten ‘Safe-Harbor-Regelwerk’ des US-Handelsministeriums unterworfen haben. Bei 39 Prozent der Anbieter liegen die Daten auf Servern in den USA, bei 24 Prozent in anderen Ländern außerhalb der EU.

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Silicon-Redaktion

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