Das Verfahren läuft seit rund drei Jahren: Oracle bezichtigt TomorrowNow, Code und Schulungsmaterialien gestohlen zu haben. TomorrowNow, Tochter von Apothekers früherem Arbeitgeber SAP, wurde 2008 geschlossen. Oracle fordert eine Milliarde Dollar Schadenersatz. “Ein Großteil des Diebstahls ereignete sich, als Herr Apotheker CEO von SAP war”, ließ Ellison jetzt über eine Pressemitteilung verlauten. Er habe Beweise für Apothekers Verstrickung in den Fall, die er zur nächsten Verhandlungsrunde am Montag vorlegen werde.
In Richtung des neuen HP-Geschäftsführers Ray Lane, der Apotheker in Schutz genommen hatte, sagte Ellison: “Ray Lane wird wohl nicht das Risiko eingehen wollen, dass Léo Apotheker unter Eid erklärt, warum er den Diebstahl von Oracles geistigem Eigentum acht Monate lang nicht unterband, nachdem er zum alleinigen CEO von SAP geworden war. Ich hoffe, ich irre mich, aber der neue Geschäftsführer Ray Lane wird den neuen CEO Léo Apotheker wohl möglichst fern vom Gerichtsgebäude halten wollen, bis dieser Prozess vorbei ist.” Lane war übrigens bis 2000 bei Oracle angestellt und verließ das Unternehmen im Streit mit Ellison.
HP bestreitet, dass Apotheker direkt über den Diebstahl informiert war, und bezeichnet Ellisons Aussage als Belästigung. “Oracle hatte jede Möglichkeit, Léo während seiner Aussage unter Eid im Oktober 2008 zu befragen. Es entschied sich, ihn nicht als Zeugen zu benennen, bis er CEO von HP wurde. In Anbetracht von Léos geringer Kenntnis der Sache und seiner Rolle erscheint Oracles Versuch, ihn in letzter Minute zu einer Aussage zu nötigen, als Versuch, ihn zu belästigen und bei der Ausübung seines Amts und seiner Pflichten als HP-CEO zu stören.”
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