Intels Cloud-2015-Vision hat drei zentrale Elemente: Zum einen eine verbundene Cloud, die es Unternehmen ermöglicht, Daten über interne und externe Netzwerke zu verteilen. Zum anderen eine Cloud, die automatisch die sichere Übertragung von Anwendungen und Ressourcen erlaubt und so die Energieeffizienz in Rechenzentren verbessert. Und drittens eine Cloud, die den Benutzer sowie die individuellen Funktionen eines bestimmten Gerätes berücksichtigt und für eine optimierte Online-Erfahrung sorgt. Intel wird diese Ziele durch das Erstellen von Software sowie neuen Features für die Xeon-Prozessoren unterstützen. Diese enthalten mit der Intel-Virtualisierungstechnologie und der Intel-Trusted-Execution-Technologie (Intel TXT) bereits die Basis für Cloud Computing.

Der Hersteller war zudem an der Entstehung der Open Data Center Alliance beteiligt. Die Alliance ist ein Zusammenschluss von rund 70 führenden Unternehmen. Zu ihnen gehören BMW, Deutsche Bank, Lockheed Martin, die Hotelkette Marriott, Shell und die Bank UBS. Ziel der Open Data Center Alliance ist es, Anforderungen für Cloud Computing aus Anwendersicht an die IT-Branche zu formulieren und einzufordern. Hersteller sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Einzige Ausnahme ist Intel, das als technischer Berater ohne Stimmrecht eingeladen wurde. Erste Ergebnisse der fünf Arbeitsgruppen der Open Data Center Alliance sind für Ende des ersten Quartals 2011 angekündigt.

Boyd Davis, Vizepräsident der Intel Architecture Group, versicherte vor Journalisten und Analysten, sein Unternehmen sehe sich lediglich als Katalysator für die Cloud-Entwicklung. Bedenken, dass die Stimme der Endkunden im Kampf der Hersteller um die Durchsetzung ihrer Konzepte als Standards oder De-Facto-Standards ungehört verhallen könnte, wies Davis zurück: Seiner Ansicht nach seien die bereits organisierten und noch interessierten Firmen ausreichend mächtig, um sich Gehör zu verschaffen.

Flankierend hat Intel ein Cloud Builders genanntes Programm vorgestellt. In dessen Rahmen sollen zusammen mit wichtigen Herstellern Referenzarchitekturen für Cloud-Nutzungsszenarien erstellt werden. Außerdem ist es in gewissem Sinne das Pendant zur Open Data Center Alliance und soll dazu dienen, die dort formulierten Anforderungen an die Hersteller aufzunehmen und zu diskutieren. Teilnehmer sind derzeit unter anderem Canonical, Cisco, Citrix, Dell, EMC, Eucalyptus Systems, Hewlett-Packard, IBM, Microsoft, NetApp, Novell, Parallels, Red Hat und VMware.

Intel unterstützt beide Organisationen. Der Hersteller versucht damit, für Fähigkeiten eines Teils seiner Prozessoren weiteren Nutzen zu stiften. Dazu gehören vor allem die Intel Virtualization Technology (Intel VT), Intel vPro und Intels Trusted Execution Technology. Beide führen in der öffentlichen Wahrnehmung bisher ein Schattendasein, einige der Mitglieder der Open Data Center Alliance nutzen sie aber bereits intensiv. Deutscher Vorzeigekunde ist BMW.

Silicon-Redaktion

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