Die Hälfte des Geldes, also elf Millionen Euro, stammt direkt von der EU – die andere Hälfte steuern Projektpartner bei. Das Geld soll eingesetzt werden, um neue Kernfunktionen für das System zu bauen und die Entwicklung neuer Geräte auf Basis von Symbian möglich zu machen.

Das Projekt läuft unter dem Namen Symbeose, “Symbian – the Embedded Operating System for Europe”. Daran beteiligt sind neben der Symbian Foundation Mobiltelefonhersteller, Hersteller von Unterhaltungselektronik, Mobilfunkbetreiber, Applikationsentwickler, Forschungseinrichtungen und Universitäten. Insgesamt handelt es sich um eine Gruppe von 24 Organisationen aus acht europäischen Ländern unter Führung der Symbian Foundation. Um wen genau es sich bei den Gruppenmitgliedern handelt, wurde nicht gesagt.

Ziel des Symbeose-Projekts ist es, die Entwicklung neuer Symbian-Geräte zu verbessern. Dazu zählen beispielsweise Stromspartechnologien, die Nutzung von Multi-Core-Prozessoren und neue Techniken für asymmetrische Multiprozessorsysteme. Aber auch im Bereich “Cloud Computing” sollen neue Entwicklungen angestoßen und unterstützt werden.
Grundidee sei “die Entwicklung der nächsten Technologie-Generation für die Symbian-Plattform”, schreibt Symbian-Manager Richard Collins im Blog der Organisation.

Die Finanzspritze haucht neues Leben in ein mobiles Betriebssystem, dessen Zukunftsaussichten bis vor kurzem wenig rosig waren. So hatten sich in den vergangenen Monaten Samsung und Sony Ericsson von Symbian distanziert, Mitte Oktober verkündete der Chef der Symbian Foundation Lee Williams seinen Rücktritt.

Vor allem in den USA und Nordamerika ist die Plattform kaum verbreitet. Zuletzt hatte Nokia deshalb einen Entwicklerwettbewerb ausgeschrieben. Insgesamt stehen 10 Millionen Dollar zur Verfügung, die Programmierer ermutigen sollen, speziell auf Kunden in Nordamerika ausgerichtete Anwendungen zu erstellen.
Gerade in den USA wird deshalb das Engagement der Europäer mit Verwunderung beobachtet. Tom Krazit von unserer Schwesterpublikation CNET.com verweist vor allem auf die Gründe, warum die EU laut Collins’ Blog-Eintrag Symbian für das Förderprogramm ausgewählt hat. Die Plattform sei eine einmalige Technologie und lebendiger Mittelpunkt einer “Europa-orientierten mobile Software-Entwicklung”. Was genau das sein soll, lässt die Europäische Kommission offen. “Und warum brauchen die Europäer eine mobile Software mit individuellem Beigeschmack?”, fragt Krazit.

Fest steht: Noch ist die Zukunft von Symbian alles andere als entschieden. Bereits nach dem Rückzug von Sony Ericsson hatten Analysten gesagt, dass nun alles davon abhänge, ob es Nokia gelingt, die Plattform zu verbessern. Zumindest die Voraussetzungen dafür sind nach der aktuellen Finanzspritze der EU besser als je zuvor.

Silicon-Redaktion

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  • Förderung simbian
    Es ist ja kaum zu glauben mit welcher Umverschämtheit mit Steuergeldern umgegangen wird.
    Eine Betriebssystemweiterentwicklung für Handys ist ausschließlich Aufgabe der Handyhersteller die dieses Betriebssystem einsetzen.
    Bei Wirtschaftförderungen soll ein wirtschaftlicher Nutzen erkennbar sein. Hier haben nur wenige einen Nutzen:
    der Hersteller des Handybetriebssystems
    die Sponsoren

    Die Miete Zahlt den Endverbraucher dafür zwei Mal, einaml über die Steuer und ein 2. mal beim Kauf von Handys mit diesem Betriebssystem.
    Das haut dem Fass den Boden aus.

  • Wieder was fürs Schwarzbuch
    Reine Steuerverschwendung und irgendein Deal für einen Politiker damit der bei was anderem dafür oder dagegen stimmt.
    Wenn Nokia als Weltmarktgigant nicht in der Lage ist "sein" Betriebssystem auf den aktuellen Stand zu bringen - wer dann?
    Natürlich ist die Höhe nicht sonderlich groß, da hat der Umzug von Nokia aus Deutschland deutlich mehr gekostet. Trotzdem schon die Möglichkeit so einen Antrag zu stellen und damit durchzukommen ist eine Schande.

  • Vergessen ?
    Ich glaube das der Hauptnutzer der Förderung wohl Nokia sein wird. Vergessen ist bei mir noch nicht der Abbau von Arbeitsplätzen in Deutschland, um mit Fördergeldern an anderer Stelle eine neue Fabrik zu erstellen. Da scheint es gute Kontakte zur EU zu geben. Unserer kleiner Mittelständler um die Ecke krebst mit super teuren Bürgschaften durch die Krise und bei den Konzernen und Banken schmeißt man die Steuergelder nur so raus. Mich würde es nicht Wundern wenn die Bürger bald nicht nur mit Transparenten auf die Straße gehen.

  • Protest?
    Das sich umweltbewusste Bürger auf die Straße begeben, ist ja hinlänglich bekannt (und gut so), aber daß sich das Volk bei solchen Sauereien bewegt, kann mann in Deutschland kurzerhand vergessen, das kriegt der deutsche Michel nicht gebacken, ist dafür zu hörig der Obrigkeit gegenüber - jahrhundertelanges "Training" macht's möglich!!!
    Da wird vom Volk so ziemlich alles geschluckt, was ihm serviert wird, und hat es bei der nächsten Wahl wieder vergessen!
    Anstatt mal als tatsächlicher aktiver Nichtwähler zur Wahl zu gehen - es ist kaum zu glauben wieviele Menschen den Unterschied zwischen "nicht wählen gehen" und "Wahlzettel ungültig machen" nicht kennen - den Staat möcht ich erleben, wenn über 50% der Stimmen ungültig wäre... Traumhaft!!!

  • Nokia nicht so groß
    Selbst wenn allein Nokia von der Finanzspritze profitiert, es hat nie geschadet mehr Betriebssysteme zu haben. Warum Sony Ericson ausgestiegen ist, kann ganz ähnliche Gründe haben. Wenn es gelänge Microsoft und Apple daran zu hindern, den ganzen Markt unter sich aufzuteilen, wäre ein Gutteil Wettbewerb gerettet.

    Was mir an dem Artikel aufstößt, ist die Arroganz der Amerikaner, als hätten sie die Handyentwicklung für sich gepachtet.

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