Java-Aufstand bei Apache

Oracle will eine kostenpflichtige Variante für die Java Virtual Machine einführen. Ganz überraschend kommt dieser Schritt nicht, doch die Entwicklergemeinde reagiert – nachdem Oracle einige Communities versprengt hat – gereizt. Nun droht Apache den Java Community Process zu boykottieren, wenn Oracle von der Kommerzialisierung Javas nicht abrückt. Zudem werden weitere Mitglieder aufgerufen, die nächste Version der Sprache abzulehnen. Sollte sich Oracle nicht von seinem Kurs abbringen lassen, erwägt Apache sogar ganz aus dem Community Process auszusteigen.

Erst vor wenigen Tagen ist die Apache Software Foundation (ASF) mit der überwältigenden Mehrheit von 95 Prozent in das JCP Executive Committee für weitere drei Jahre gewählt worden. Dennoch war die Situation zwischen ASF und JCP nie eine einfache. Zuletzt verzögerte die Foundation die Wahl eines neuen Java-Standards.

Doch angesichts des guten Wahlergebnisses hofft nun Apache den eigenen Einfluss dahingehend geltend machen zu können, Oracles Markenansprüche (Field of Use, FOU) an Java wieder aufzuheben, die Oracle mit der Übernahme von Sun Microsystems übernommen hatte. Sun hatte Apache erlaubt, ein Test-Kit für die Java Standard Version anzubieten. Mit FOU jedoch wurde der Gebrauch auf mobilen Geräten eingeschränkt. Sun hatte hier Lizenzumsätze generiert. Ein Fakt, gegen den Oracle, als es noch ein normales JCP-Mitglied war, immer gewettert hatte. Nach dem Sun-Kauf sieht die Haltung natürlich anders aus.

Abseits des Wahlerfolgs allerdings musste Apache hinnehmen, dass IBM den Support von Apaches Java Standard Edition (Harmony) auf das Open-Source-Projekt OpenJDK verlagerte. Möglicherweise könnte IBM, das zunächst an der Seite mit Apache für eine Lockerung der FOU gekämpft hat, nun Red Hat und der Eclipse Foundation folgen und für Java 7 stimmen.

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Silicon-Redaktion

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