Dass eine Innovation ausreicht, um herkömmliche Kräfteverhältnisse im Mobility-Markt gehörig durcheinander zu rütteln, zeigte schon vor einigen Jahren der Erfolg der Blackberry-E-Mail-Lösung von Research in Motion (RIM). Die Lösung war zwar vom Endgerät über das Betriebssystem bis zum mobilen Server proprietär ausgelegt. Aber sie funktionierte: Das mobile “E-Mailen” genügte nicht nur den Anforderungen der Unternehmen, sondern machte auch noch Spaß – und dies nicht nur Geschäftsleuten, sondern auch privaten Nutzern. Damit konnte RIM zum einen im Markt für mobile Endgeräte und Plattformen Fuß fassen und zum anderen Umsätze über die Lizenzierung des Blackberry-Enterprise-Servers generieren.
Ähnlich wie RIM mit der Blackberry-Lösung schaffte einige Jahre später Apple den Markteinstieg und setzte mit dem iPhone neue Maßstäbe beim Design sowie bei der Bedienung und Darstellung mobiler Applikationen. Für den anhaltenden Erfolg sorgte unter anderem der App Store. Das auf dieser Basis entstandene (Apple-zentrische) Anwendungsökosystem beflügelte nicht nur den iPhone-Absatz, sondern Apple verdient auch noch kräftig am Verkauf der Anwendungen mit.
Google und Microsoft kontern mit alternativen Ansätzen
Ob der proprietäre Ansatz von Apple allerdings dauerhaft erfolgreich ist, bleibt abzuwarten. Denn in Puncto Usability und mobile Apps haben andere Wettbewerber mittlerweile aufgeholt. Zudem wünschen sich Anwender zunehmend mehr Offenheit und Flexibilität und finden auch immer mehr attraktive Alternativen. So ist insbesondere mit Google ein mächtiger Gegenspieler in den Markt eingetreten, dessen vornehmliches Geschäftsinteresse weder im Verkauf von Endgeräten noch in der Beteiligungen am Verkauf von Apps liegt, sondern in Werbeumsätzen mit der mächtigen Suchmaschine. Folgerichtig setzt Google mit Android auf ein offenes Betriebssystem und ist mittlerweile führend im Angebot kostenloser mobiler Applikationen.
Und was wäre eine Plattformschlacht ohne den Platzhirschen aus Redmond: Mit Phone 7 will Microsoft nun Marktanteile zurückerobern. Der Anbieter verspricht ein offenes Ökosystem, in dem individuell genutzte Applikationen und Daten (zum Beispiel Bilder, Spiele, Videos, Kontakte, Kalender, Office-Dokumente) sowie Social-Media-Dienste problemlos integrierbar sind. Damit sollen PC, TV, Spielekonsole und mobile Welt noch mehr zusammenwachsen.
Konsumenten im Fokus, Geschäftskunden im Blick
Interessant ist, dass im Fokus der Entwicklungs- und Vermarktungsaktivitäten – ob bei Google, Apple oder Microsoft – vor allem Privatkunden stehen und weniger die Business User. Dies bedeutet keinesfalls, dass der Geschäftskundenmarkt heute weniger attraktiv ist als vor einigen Jahren. Vielmehr steht dahinter das Kalkül, dass Erfolge im Konsumentenmarkt über kurz oder lang ohnehin in das Business-Segment überschwappen.
Page: 1 2
Angriffe auf APIs und Webanwendungen sind zwischen Januar 2023 und Juni 2024 von knapp 14…
Mit täglich über 45.000 eingehenden E-Mails ist die IT-Abteilung des Klinikums durch Anhänge und raffinierte…
Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…
Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…
DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).
Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.