Erste Lehren der ‘Cyber Europe 2010’

Experten versuchen dabei, simulierte Angriffe von Hackern auf kritische Online-Dienste in mehreren EU-Staaten abzuwehren. Die Simulation sah vor, dass die Internetverbindungen zwischen den Ländern schrittweise ausfallen oder erheblich eingeschränkt werden, so dass Bürger, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen am Zugang zu wesentlichen Online-Diensten gehindert werden. Die Mitgliedstaaten mussten zusammenarbeiten, um einen simulierten Totalzusammenbruch des Netzes zu verhindern.

Es waren 30 europäische Länder beteiligt, von denen 22 das Szenario aktiv durchführten und acht eine beobachtende Position inne hatten. Insgesamt reagierten Experten von rund 70 Behörden auf rund 320 ‘Sicherheitsinjektionen’. Ungefähr 50 Spezialisten befanden sich dabei sich im Kontrollzentrum in Athen, 80 weitere Experten in ganz Europa.

Nach den jetzt veröffentlichten Zwischenergebnissen hat sich die Cyber Europe 2010 als ein “sehr nützlicher Internet-Stress-Test für Europas öffentliche Einrichtungen” erwiesen. Die EU-Staaten hätten großes Interesse an nationalen und europaweiten Übungen, teilte die Enisa mit. Einige Zwischenergebnisse sind:

  • Die Übung hat ihre Ziele erfüllt. Das Szenario zwischen den technischen und den Kommunikationsanforderungen war ausgeglichen.
  • Ein Erfahrungsaustausch mit anderen nationalen und internationalen Übungen wäre nützlich.
  • Der private Sektor sollte bei der nächsten europaweiten Übung einbezogen werden.
  • Es besteht ein Mangel an zu testenden europaweiten Bereitschaftsmaßnahmen. Dies spiegelt wider, dass viele Mitgliedsstaaten ihre nationalen Ansätze verfeinern, bevor europaübergreifende Fragen berücksichtigt werden.
  • Die Übung war nur ein erster Schritt hin zur Vertrauensbildung auf europaweiter Ebene. Mehr Zusammenarbeit und Informationsaustausch sind erforderlich.
  • Aufgrund der Unterschiedlichkeit der Rollen, der Verantwortlichkeiten und im Prozess involvierten Einrichtungen werden Vorfälle unterschiedlich behandelt. Es gibt Schwierigkeiten im vollständigen Verständnis der Mitgliedsstaaten untereinander, wie Andere bei Zwischenfällen vorgehen.
  • Die Erstellung einer neuen europaweiten Kontaktliste wird nicht als notwendig erachtet. Die bereits vorhandenen Ansprechpartner reichen aus, doch muss die Liste regelmäßig aktualisiert werden.
  • Die Mitgliedsstaaten unterstützen zukünftige europaweite Übungen, doch sollte mehr Zeit für ihre Planung und Durchführung zur Verfügung gestellt werden.

Die Veröffentlichung des vollständigen Berichts zur Cyber Europe 2010 wird für Beginn des Jahres 2011 erwartet.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

2 Tagen ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

3 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

4 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

4 Tagen ago

Thomas-Krenn.AG: viele Pflichten, knappe Ressourcen, mehr freie IT-Welt

IT-Infrastruktur-Trends 2025: Open-Source-Projekte sowie aufwändige regulatorische und Pflichtaufgaben werden das Jahr prägen.

4 Tagen ago

Stadt Kempen nutzt Onsite Colocation-Lösung

IT-Systeme werden vor Ort in einem hochsicheren IT-Safe betrieben, ohne auf bauliche Maßnahmen wie die…

5 Tagen ago