Schnellster Supercomputer steht in China

Mit 2,507 Petaflops im Linpack-Benchmark hatte Tianhe-1A einen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt. Das System, das sich großteils auf Prozessoren des Grafikspezialisten Nvidia stützt, verdrängte den Cray XT5 “Jaguar” des Oak Ridge National Laboratory in Tennessee mit seinen 1,75 Petaflops auf Rang zwei. Auf Platz drei liegt weiter Nebulae mit 1,271 Petaflops. Dabei handelt es sich ebenfalls um ein chinesisches System auf Nvidia-Basis. Petaflops sind Billiarden Gleitkommaoperationen pro Sekunde.

Tianhe-1A besteht aus 7168 Grafikprozessoren (GPU) des Typs Tesla M2050 von Nvidia, kombiniert mit 14.336 Intel-Xeon-CPUs. Nvidia zufolge ist dem Einsatz der GPUs nicht nur die hohe Leistung, sondern auch der relativ niedrige Energieverbrauch von 4,04 Megawatt zu verdanken. Eine einzige High-End-GPU enthält typischerweise mehrere hundert Prozessorkerne, was bestimmte Arten der Berechnung sehr effizient beschleunigt.

Tianhe-1A wurde von der chinesischen Universität für Verteidigungstechnologie entworfen. Er steht im National Supercomputing Center in Tianjin. Zu den Anwendungsgebieten gehören Astrophysik, Werkstoffkunde und Biochemie.

Aus den USA, die erst zum zweiten Mal die Führung in der Liste verloren haben (2004 lag einmal ein japanisches System von NEC vorne), kommt auch Kritik an Tianhe-1. “Die Chinesen nutzen die Leistung von GPUs, die für diesen speziellen Benchmark fast perfekt passen”, sagt Bill Gropp, ein Informatikprofessor der University of Illinois Urbana-Champagne. “Er ist bei diesem Problem sehr gut, aber nicht bei Problemen, die die Anwendergemeinschaft interessieren.”

Jugene/P aus Jülich liegt als bester deutscher Supercomputer auf Platz neun der Liste. Es ist aber nicht länger das leistungsstärkste europäische HPC-System. Diese Position nimmt jetzt Tera-100 aus Frankreich ein, der laut Liste sechstschnellste Supercomputer der Welt.

Silicon-Redaktion

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