Lizenz-Polizei: Adobe kontrolliert verstärkt
Der Softwarehersteller Adobe führt derzeit offenbar verstärkt Lizenzkontrollen durch. Die Experton Group beobachtet nach eigenen Angaben verstärkte Bemühungen des Unternehmens, Audits durchzusetzen. Die Experten raten IT-Chefs, sich dringend mit dem Thema zu beschäftigen.
“Noch immer liegt die Zahl derjenigen Unternehmen in Deutschland, die kein aktives Software Asset Management betreiben, bei Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern bei über 50 Prozent. In den Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern liegt diese Quote deutlich höher – schätzungsweise bei über 70 Prozent. Dies führt dazu, dass bei circa 25 bis 35 Prozent aller Unternehmen in Deutschland eine Fehllizenzierung vorliegt, die auf organisatorischen und strukturellen Versäumnissen beruht”, so Axel Oppermann, Senior Advisor der Experton Group.
Ein Risiko, sagt er, da die bei den Prüfungen festgestellten Abweichungen oftmals zu erheblichen Nachzahlungen führen würden. Er empfiehlt IT-Verantwortlichen und Geschäftsführungen, sich dringend aktiv mit Software Asset Management zu beschäftigen. Dabei müssten auch die Tier-2-Software-Lieferanten berücksichtigt werden. Frühzeitige Planung schütze vor erhöhten finanziellen Belastungen. Oppermann empfiehlt, Lizenzmanagement strategisch zu betrachten und für das Tagesgeschäft die Rahmenparameter bereitzustellen. “Alternativ oder ergänzend müssen Rückstellungen für Compliance-Verfehlungen gebildet werden.”
Seiner Ansicht nach spielt Adobe im Orchester der Software-Lieferanten für die Vielzahl der Unternehmen in Deutschland nur die “zweite Geige”. Dies liege auch daran, dass die Produkte und Lösungen oftmals unterschätzt werden oder Teilaufgaben mittlerweile Lösungen der Hauptsoftware-Anbieter erfüllten.
“Diese Situation führt dazu, dass kein aktives oder professionelles Management von Adobe-Lizenzen in den Unternehmen erfolgt. Hierbei handelt es sich um einen strategischen Fehler, der sowohl monetäre als auch rechtliche Konsequenzen zur Folge hat”, so Oppermann.