Jeder sechste Wahlberechtigte ist demnach der Meinung, dass keine der größeren Parteien überhaupt etwas vom Internet oder der Netzpolitik versteht. Jeder zweite sieht sich nicht in der Lage, einer Partei besondere Sachkenntnis zuzuschreiben. Und nur jeder Dritte kann bei einer politischen Partei überhaupt Internetkompetenz erkennen.
“Das Ergebnis des aktuellen Bitkom-Webmonitors muss die Politik aufrütteln”, sagte Bitkom-Präsident Professor Dr. August-Wilhelm Scheer. “Netzpolitik ist eines der bestimmenden Themen, und es kann in Zukunft mit wahlentscheidend sein.” Die Parteien hätten das Thema Internet über Jahre stiefmütterlich behandelt. “Jetzt muss die Politik verlorenes Vertrauen aufbauen.”
Am besten schneiden noch Bündnis 90/Die Grünen ab. Zehn Prozent der Wahlberechtigten sind der Meinung, dass die Grünen am ehesten etwas von dem verstehen, was mit dem Internet zusammenhängt. Es folgt die CDU/CSU mit acht Prozent, Platz drei belegt die Piratenpartei mit sieben Prozent. SPD und FDP liegen mit jeweils vier Prozent Zustimmung gleichauf. Auf dem letzten Platz landen die Linke mit zwei Prozent.
Die Piratenpartei polarisiert am stärksten. Die Internetpolitik der Piraten wird zwar nur von zwei Prozent der Frauen bevorzugt, gleichzeitig messen ihr aber 32 Prozent der Männer unter 30 Jahren die höchste Internetkompetenz zu. Die Grünen erzielen in dieser Altersgruppe ihren schlechtesten Wert und kommen nur auf sechs Prozent.
Bei Akademikern schneiden Grüne (15 Prozent) und Piraten (13 Prozent) überdurchschnittlich gut ab, CDU/CSU (sechs Prozent) und SPD (drei Prozent) unterdurchschnittlich. Unter den Befragten mit einem niedrigeren formalen Bildungsabschluss liegen die Grünen (neun Prozent) mit der Union (acht Prozent) vorne.
Ostdeutsche gehen mit den Parteien im Übrigen noch härter ins Gericht als Westdeutsche. 23 Prozent der Wahlberechtigten der neuen Bundesländer trauen keiner Partei Internetkompetenz zu, gegenüber 15 Prozent in den alten Bundesländern.
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