Aber wie steht es mit der Überlebenschance der 882 Patente, die an die Microsoft-Veranstaltung CPTN Holdings gehen, wie aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht hervorgeht. Noch steht überhaupt nicht fest, welcher Natur diese Patente sein könnten. Es ist aber sicherlich kein Zufall, dass das Kooperationsabkommen zwischen Microsoft und Novell Anfang 2011 ausgelaufen wäre.
Die Frage bleibt spannend, denn in den USA ist Novell nur mit 461 Patenten als Eigner aufgeführt.
Gegenüber US-Medien äußerte sich der Microsoft-Anwalt Horacio Gutierrez mit den Worten “Wir sind glücklich darüber, bestimmte Teile des geistigen Eigentums Novells übernehmen zu können. Microsoft freut sich, auch weiterhin die Zusammenarbeit mit Novell fortführen zu können, um IT-Lösungen mit unterschiedlichen Quellen zu den Kunden bringen zu können.” Mehr gibt es dazu von Microsoft noch nicht. Diese Aussage legt zumindest nahe, dass es sich bei den betreffenden Patenten um Technologien handelt, die im Zuge der Kooperation zwischen Microsoft und Novell entwickelt wurden. Möglich wäre es aber auch, dass damit Novells Unix-Assets gemeint sind, um die sich Novell jahrelang mit SCO herumgestritten hat.
Die Zukunft von Mono jedoch scheint nicht bedroht zu sein. “Nach dem Novell-Kauf, wird Mono unter der Attachmate-Flagge weitermachen, aber unser Gehalt werden wir eben von Attachmate und nicht mehr von Novell bekommen”, hatte der Mono-Leiter Miguel de ICaza getwittert.
Fraglich ist, ob Microsoft hierzu noch mehr Informationen zusteuern wird. Schon bei dem vor allem in der Open-Source-Szene heftig umstrittenen Abkommen zwischen Novell und Microsoft wurden nie besonders viele Details bekannt. Immerhin läuft jetzt Suse Enterprise Server reibungslos in Microsofts Hyper-V und auch Windows lässt sich unter einem Suse-Host virtualisieren.
Versucht man etwas über CPTN Holdings herauszufinden, zeichnet sich bereits ein etwas zurückhaltendes Kommunikationsverhalten ab. Außer, dass am 4. November in Delaware ein gleichnamiges Unternehmen angemeldet wurde, ist wenig über die CPTN Holdings LLC herauszubekommen. Auch nicht, welche weiteren IT-Firmen hier noch vertreten sind. Eine Firmen-Webseite ist ebenfalls Fehlanzeige.
Aber kein Grund zur Beunruhigung, beschwichtigt Novell-CEO Ron Hovsepian in einem Brief an Anwender: “Der Verkauf bestimmter Assets geistigen Eigentums wird die Kunden nicht berühren. Anwender werden weiterhin berechtigt sein, Novell-Produkte unter diesem geistigen Eigentum zu nutzen.”
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