Personalbeschaffung der Zukunft
Die Hightech-Industrie ist personalintensiver als andere Branchen. In Zukunft werden Metriken, die Mitarbeiter als Kapitel messen und entsprechend anerkannt werden, für Veränderungen am Arbeitsplatz sorgen. Ein Artikel von Luis Praxmarer, Global Research Director der Experton Group.
Humankapital: Für die Personalauswahl stehen nach wie vor dieselben Optionen zur Verfügung, sie kommen aber anders zum Einsatz. Immer mehr Unternehmen nutzen in Zukunft das gesamte Spektrum der Personalbeschaffung, von Vollzeitangestellten über freiberufliche Mitarbeiter, Berater sowie Standorte mit billigeren Löhnen im Inland wie im Ausland. Selbst die kleinsten Hightech-Firmen werden verstärkt mit Teams im Ausland arbeiten, denn die Kommunikation und der Handel werden immer globaler.
Sowohl in kleinen wie auch in großen Unternehmen geht der Trend dahin, taktische Arbeiten auszulagern und wertschöpfendere Rollen im Unternehmen selbst zu lassen. Das passt sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus Mitarbeitersicht. So bleiben beispielsweise Funktionen wie IT-Architekten und Projektmanager meist auch in Zukunft zu Hause, eher taktische Aufgaben wie die Umsetzung der Programmierung werden ins Ausland verlagert, schon allein wegen der niedrigeren Personalkosten. In vielen Fällen stehen dahinter aber nicht einmal Kostenüberlegungen, sondern der Wunsch, Kundennähe zu zeigen und in neuen Märkten präsent zu sein, denn die Globalisierung verändert die Marktdynamik in vielen Ländern gewaltig.
Die Personalbeschaffung der Zukunft: Wer in der Personalbeschaffung und im Personalwesen arbeitet, weiß es – die Überalterung der Bevölkerung nimmt zu. Die Arbeitsgewohnheiten verändern sich, Jobs werden auf andere Weise gesucht, Mitarbeiter anders beschafft, die verschiedenen Generationen haben unterschiedliche Wünsche und Werte. Arbeitgeber müssen sich darüber im Klaren sein, welche Ansichten, Gewohnheiten und Lebensstile in ihrer Zielgruppe vorherrschend sind.
Ältere Mitarbeiter: Als Arbeitgeber muss man auch ältere Mitarbeiter einbeziehen, wissen, wie sie ihr Leben gestalten wollen. Egal ob der Arbeitssuchende nun Vollzeit, Teilzeit oder flexibel arbeiten möchte, der Arbeitgeber sollte sich einfühlend verhalten, die Gründe für diesen Wunsch verstehen und versuchen, dies wenn möglich auch im Geschäftsmodell mit zu berücksichtigen. Wer diese Flexibilität nicht bieten kann, wird bei so manchem Talent das Nachsehen haben, und die Zahl älterer Talente nimmt zu.
Teilzeitbeschäftigte: Immer mehr gute Leute, die für ein Unternehmen von großem Nutzen sein könnten, wünschen sich flexible Arbeitsbedingungen: Teilzeitarbeit, flexible Arbeitszeiten, befristete Arbeitsverträge, reduzierte Verträge oder vorübergehende Beschäftigung. Dieser zunehmende Trend muss verstanden und wenn möglich berücksichtigt werden. Dabei geht es um folgende Punkte:
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In den kommenden Jahren wird von Arbeitnehmern wie auch Arbeitgebern zunehmend eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten gefordert und wird entsprechend in den Arbeitsbeziehungen eine immer größere Rolle spielen.
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Auch in Zukunft wird das Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Verhältnis vorherrschend sein.
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In diesem Zusammenhang entwickelt sich unter Umständen das Aushandeln flexible Arbeitszeiten zum entscheidenden Punkt. Immer mehr Menschen werden einer Teilzeitbeschäftigung nachgehen. Die Entwicklung der Vollzeitbeschäftigung ist relativ stabil; hier ist noch mehr Innovation gefragt, um die Arbeit flexibel gestalten zu können.