Im Bechmark Linpack kalkulierte Tera 100 1,05 Billiarden Gleitkommaoperationen pro Sekunde. Die Spitzenleistung betrug bis zu 1,25 Petaflops. Damit löst der französische Rechner den Jülicher Jugene/P an der Spitze der schnellsten europäischen Rechner ab. Jugene/P ist zwar nach wie vor Deutschlands schnellster Rechner, im internationalen Vergleich erreicht er jedoch nur Platz neun. Die Spitze hält derzeit der Chinese Tianhe-1A mit 2,507 Petaflops.
Tera 100 wird ausschließlich für die CEA-DAM, dem militärischen Bereich der Atombehörde CEA, in erster Linie für Simulationen für die Weiterentwicklung von Nuklearwaffen genutzt. Seit der Einstellung von Atomwaffentests sei diese Maßnahme für die militärische Forschung unverzichtbar geworden, erklärt die Regierung Frankreichs. Damit bleibt der Jülicher Superrechner der leistungsfähigste, zivil genutzte Superrechner in Europa.
Trotz seiner ausschließlich militärischen Aufgaben ist Tera 100 eine vielseitige Maschine, die vollständig aus Standard-Komponenten – wie zum Beispiel Intel-Xeon-Prozessoren besteht.
“Für den Einsatz von sehr teuren, speziell entwickelten Prozessoren hätten weder die CEA noch die USA die nötigen Mittel, um einen Superrechner zu bezahlen. Damit wir mit einer so großen Zahl von Prozessoren arbeiten konnten, mussten die Preise dramatisch sinken. Und der einzige Weg zu dieser Preisreduzierung war es, die selben Komponenten einzusetzen, die auch in handelsüblichen Geräten verbaut werden”, sagt Jean Gonnord, IT-Leiter und Chef des digitalen Simulationsprokiekte bei CEA/DAM gegenüber ZDNet-Frankreich.
Das System besteht aus 4370 geclusterten Servern der Reihe Bullx S, die zusammen 17.480 Intel-Prozessoren vom Typ Xeon 7500 einsetzen. Mit über 140.000 Speichermodulen kommt er auf eine Gesamtkapazität von über 300 TByte. Der Plattenspeicher ist 20 Petabyte groß und mit 500 GByte/s ansprechbar.
Ein weiterer Supercomputer von Bull ist in Frankreich bereits in Arbeit. GENCI, die nationale französische Einrichtung für High Performance Computing, hat bei dem Unternehmen den Bau eines Systems mit 1,6 Petaflops in Auftrag gegeben; es soll nach den Wissenschaftlern Pierre und Marie Curie benannt werden. Mit der Inbetriebnahme wird für Oktober 2011 gerechnet. Im November 2011 erscheint ein neues Supercomputer-Ranking.
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