Oracle verliert im Hardware-Segment

RISC- und Itanium-Systeme stehen laut Gartner auf der Verliererseite im Servermarkt. Insgesamt gingen die Umsätze hier um 21,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Nachdem IBM im Markt über 28 Prozent abgeben musste, rückt HP an die erste Stelle im Unix-Markt auf, obwohl HP mit 18 Prozent Verlusten ebenfalls Federn lassen musste. Oracle erreicht, ebenfalls mit einem Verlust von rund 18 Prozent den Rang drei. Gartner schiebt den starken Rückgang bei IBM vor allem auf die Migration auf Power7. Bull und Fujitsu bleiben auf dem vierten und fünften Platz.

“Dieses Jahr war gerade für RISC- und Itanium-Anbieter eine besondere Herausforderung”, erklärt Gartner-Analyst Adrian O’Connell. Die Aussichten für 2011 sind in diesem Bereich ebenfalls nicht sonderlich gut. Die Analysten gehen lediglich von einem Wachstum für das gesamte Jahr von 0,8 Prozent aus.

Dennoch wächst der Server-Markt insgesamt. Bei Stückzahlen wuchs der Verkauf um 14,2 Prozent auf 2,2 Millionen. Die Umsätze kletterten um 15,3 Prozent auf 12,29 Milliarden. Der Umsatz mit x86-Servern stieg um 29,5 Prozent, RISC-Systeme büßten hingegen 9,5 Prozent ein.

So konnten alle Server-Hersteller ihre Umsätze vor allem dank hochpreisiger Systeme steigern. Oracle jedoch musste 2,6 Prozent der Umsätze abgeben. Mit 764 Millionen Dollar Umsatz belegt der Sun-Nachfolger den vierten Platz hinter HP mit einem Umsatz von knapp 4 Milliarden Dollar, IBM mit einem Umsatz von 3,4 Milliarden Dollar und Dell mit 1,8 Milliarden Dollar.

Auch bei den Stückzahlen führt HP: 715.481 verkaufte Server bedeuten ein Wachstum von 16,2 Prozent. Dell folgt an zweiter Stelle mit 501.593 Stück (14,7 Prozent Wachstum). IBM steigerte die Stückzahlen um 16,7 Prozent auf 287.574. Fujitsu und NEC halten den vierten und fünften Platz.

Oracle hatte im dritten Quartal 2009 noch 15.611 Server abgesetzt. Im dritten Quartal 2010 waren es laut Gartner jedoch nur noch 10.098, was einem Rückgang von minus 35,3 Prozent bedeutet. Der Marktanteil sank im gleichen Zeitraum von 3 auf 1,7 Prozent. Damit ist Oracle der einzige Hersteller der im Jahresvergleich einen Rückgang hinnehmen muss. O’Connel: “Im Zuge der Übernahme von Suns Hardware-Business, muss sich das Unternehmen jetzt der Herausforderung stellen, weitere Rückgänge im Hardware-Segment zu verhindern.”

Silicon-Redaktion

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