“Green-IT-Potenziale längst nicht ausgeschöpft”

Besonderer Handlungsbedarf besteht demnach beispielsweise im Energiebereich. Der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien führt in den Stromnetzen zu erheblichen Schwankungen. Abhilfe kann eine intelligente Steuerung der Netze (Smart Grids) schaffen. Dazu schlägt die Green IT Allianz eine stärkere Forschungsförderung vor. Zudem sollte Deutschland intensiver an internationalen Aktivitäten mitwirken.

Im Verkehrsbereich befürwortet die Green IT Allianz eine City-Maut. Kommunen sollten künftig die Möglichkeit erhalten, eigenständig über deren Einführung zu entscheiden. Derzeit liegt die Gesetzgebung bei den Ländern. Pilotprojekte in diesem Bereich sollten finanziell gefördert werden. Positive Erfahrungen gebe es bereits in London und Stockholm, wo die Umwelt entlastet und die Lebensqualität für die Menschen erhöht wurde.

Um das Ziel der Bundesregierung zu erreichen, die Treibhausgasemissionen um 40 Prozent bis 2020 gegenüber 1990 zu verringern, regt die Allianz die stärkere Unterstützung von internationalen Projekten zur Festlegung von CO2-Berichtsstandards an. Unternehmen sollten bei der Einführung eines ITK-gestützten Energiemanagement-Systems steuerliche Anreize erhalten. Der öffentliche Sektor müsse hier eine Vorbildfunktion übernehmen.

Auch bei der ITK-Ausstattung lasse sich viel einsparen. So verbrauchen die rund 26,5 Millionen Arbeitsplatzcomputer, die in Firmen, Behörden und Bildungseinrichtungen in Deutschland im Einsatz sind, nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums jährlich 4 Terawattstunden (TWh) Strom – mehr als ein großes Kohlekraftwerk im Jahr produzieren kann. Bis 2020 wird die Zahl der Rechner auf 37 Millionen Geräte steigen. Durch den Einsatz energieeffizienter Geräte seien hier erhebliche Energie- und Materialeinsparungen möglich.

Lediglich jeder zweite Arbeitsplatzrechner gilt derzeit als energie- und materialeffizient. Dieser Anteil sollte nach Vorstellungen der Green IT Allianz bis 2020 auf 85 Prozent erhöht werden. Gleichzeitig sollte der durchschnittlich Stromverbrauch von Arbeitsplatzcomputern in Deutschland von heute 150 kWh auf 60 kWh im Jahr 2020 verringert werden.

Silicon-Redaktion

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