Eine neue Untersuchung belegt scheinbar Zusammenhänge zwischen der Gesundheit von Bäumen und Wi-Fi-Signalen. Niederländische Forscher haben Daten aus einer Untersuchung überprüft, die einen starken Anstieg von kranken Bäumen in Städten in den Niederlanden mit Wi-Fi- und Handy-Strahlen in Zusammenhang brachte.
Ein Expertenteam der Stadt Alphen aan den Rijn kommt zu dem Schluss, dass die im Zuge einer Untersuchung erhobenen Daten nicht ordentlich geführt worden sein, und dass in einem Experiment entsprechende Kontrollgruppen gefehlt hätten. Der Beweis, dass sich WiFi-Strahlen negativ auf Bäume auswirken, muss also erst noch erbracht werden. Die Studie könne das nicht belegen, erklärte der Forscher.
Wie das Wall Street Journal berichtet, hatten die Stadtoberen aus Alphen aan den Rijn den Spezialisten für Pflanzenzellen, Andre van Lammeren, mit einer Untersuchung beauftragt, nachdem sich die Gesundheit der Stadtbäume drastisch verschlechtert hatte. Eine Untersuchung aus dem Jahre 2007 erhob, dass 11 Prozent der Bäume Auffälligkeiten an ihren Rinden zeigten. In diesem Jahr wuchs die Zahl auf 30 Prozent an. 70 Prozent zeigten andere, allerdings nicht spezifizierte Formen von Auffälligkeiten.
Die Stadtväter hatten daraufhin WiFi-Strahlen für die Missbildungen verantwortlich gemacht. In einem Experiment versuchte van Lammeren diese Vermutung nachzubilden: Er nahm zwei Gruppen junger Bäume und stellte eine Gruppe in einen Raum mit hoher Konzentration von WiFi-Signalen. Die andere Gruppe wurde dieser Bestrahlung nicht ausgesetzt. Nach drei Monaten zeigten die bestrahlten Bäume Deformationen an den Blättern. Allerdings wurde diese Deformation nicht genau qualifiziert.
Er erklärte gegenüber dem Wall Street Journal, dass seine Untersuchung lediglich eine Vorbereitung gewesen sei, und keinesfalls als belastbare Studie geplant war. Zumal es schwierig sei, diese Ergebnisse auf Bäume unter normalen Bedingungen zu übertragen. Auch hätte er mehrere Kontrollgruppen testen müssen. Dennoch gelangte sein Vorergebnis an die Öffentlichkeit und wurde von Medien verbreitet, was van Lammeren sehr bedaure. Die Universität Wageningen hatte schnell ein Statement veröffentlich, das vor vorschnellen Schlüssen aus dieser Untersuchung warnte.
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