Die CES als Tablet-Parade
Die geruhsame Feiertagsstimmung der IT-Branche nimmt alljährlich ein ebenso abruptes wie vorhersehbar Ende: Die Consumer Electronic Show (CES) Anfang Januar in Las Vegas gibt vor, welche Themen den großen Rest des IT-Jahres bestimmen. 2011 hat sich die Branche zur Jagd auf Apples iPad verabredet.
Eigentlich hat Messeveranstalter CEA Neuigkeiten in 15 Kategorien angekündigt – von Audiosystemen über intelligente Häuser, digitale Fotografie und Computerspiele bis hin zu Autoelektronik. Unangefochtener Mittelpunkt der Aufmerksamkeit aber werden Tablet-Computer sein.
Im Kielwasser von Apples Erfolg haben etliche Unternehmen eigene Flachrechner entwickelt. Lenovo hat im Vorfeld der Messe bestätigt, dass es mehrere Geräte zeigen wird. Auch die Handyhersteller Motorola und HTC dürften in Las Vegas mit ihren Modellen am Start sein.
Etliche Geräte werden Googles Software Android unter der Haube haben – die Frage ist allerdings welche Version. Denn bislang ist das System vor allem für Smartphones konzipiert. Erst eine neue Version – Codename Honeycomb – soll besser auf die Besonderheiten von Tablets ausgerichtet sein. Gerüchten zufolge wollen Toshiba, LG und Motorola ein Gerät mit Honeycomb vorstellen.
Auch Microsoft-Chef Steve Ballmer könnte in seiner Eröffnungsrede einen Tablet-Computer mit dem hauseigenen Betriebssystem Windows 7 ankündigen – wieder einmal. Das im Vorjahr präsentierte Gerät von Hewlett-Packard namens Slate lässt allerdings immer noch auf sich warten.
Die vorab bekannt gewordenen Zahlen lassen auf eine erfolgreiche Messe hoffen. 2500 Aussteller haben sich angekündigt, davon rund 1200 aus dem Ausland. Der Veranstalter, die Elektro-Handelsorganisation CEA, rechnet bis Sonntag mit 120.000 Besuchern – eine zurückhaltende Prognose, kamen doch schon im Vorjahr bei einer deutlich schlechteren Wirtschaftslage 126.000. Viele Hotels in Las Vegas sind jedenfalls ausgebucht.
Anders ausgedrückt: Alle werde da sein – alle bis auf Apple. Der Konzern hält sich traditionell von Messen fern und zeigt seine Innovationen auf eigenen Veranstaltungen.