“Das ist keine Neuigkeit”, kommentierte der SAP Co-CEO gegenüber der DPA die Spekulationen, dass SAP vor einem Verkauf stünde. Snabe wies am Rande der Einweihung einer neuen Flotte von Elektroautos bei SAP einen entsprechenden Bericht der Financial Times Deutschland zurück.
Die FTD berichtete in der Online-Ausgabe, dass Unternehmensgründer und Großaktionäre einen Verkauf ihrer Anteile erwägen. Allerdings blieb das Blatt handfeste Hinweise schuldig. SAP-Insider erklärten gegenüber silicon.de, es bestünden kurzfristig keine Pläne. Die kommenden 24 Monate könnten in dieser Hinsicht jedoch “spannend” werden.
Tatsächlich kursieren immer wieder Gerüchte über einen möglichen Verkauf des Weltmarktführers für Unternehmenssoftware. Zuletzt wurden diese durch die Milliardenstrafe im TomorrowNow-Prozess angefacht.
Auch die Tatsache, dass Léo Apotheker, der ehemalige SAP CEO, nun in der gleichen Funktion für HP tätig ist, förderte Spekulationen. Und so ist auch in der Branche zu vernehmen, dass HP “einer der ganz heißen Kandidaten” für eine mögliche Übernahme von SAP ist. Dieser Kauf würde für HP deutlich mehr Sinn machen als für SAP, das wohl nach wie vor als unabhängiger Hersteller die besten Zukunftsaussichten hat. HP muss früher oder später auf Oracles neue Strategie nach der Übernahme von Sun Microsystems reagieren. Apotheker hat bereits angekündigt, den Bereich Software bei HP weiter ausbauen zu wollen.
Doch Snabe gibt sich kämpferisch. Das Unternehmen hat eben erst die vorläufigen Zahlen für 2010 sowie das vierte Quartal veröffentlicht. Die Umsätze mit Software sind mit 3,2 Milliarden so hoch wie noch nie und liegen ein Viertel über denen des Vorjahres. “Wir sind stärker als je zuvor”, erklärte daher auch Snabe trotz der anstehenden Milliardenstrafe.
Spannend wird es Ende Januar. Am 26. des Monats legt SAP die endgültigen Zahlen für 2010 vor. Dazu wird es auch einen Ausblick auf 2011 geben – und in diesem Jahr muss SAP auch die rund 1 Milliarde Euro Strafe aus dem verlorenen Prozess bilanzieren.
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