Cloud Computing für Behörden

Ziel des Berichts ist es nach Angaben der Enisa, staatliche Stellen bei der Entscheidung in Bezug auf die Datensicherheit, Zuverlässigkeit der Dienstleistungen und Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften zu unterstützen. Der Bericht stellt demnach auch die Vor- und Nachteile von gemeindespezifischen, privaten und öffentlichen Cloud-Computerdiensten für Körperschaften des öffentlichen Rechts heraus.

“Das Dokument bietet ein Modell zur Entscheidungsfindung, um aus dem Blickwinkel der Sicherheit und Zuverlässigkeit die beste Cloud-Lösung zu bestimmen”, sagte Autor Daniele Cattedd. Der Bericht wende das Modell auf vier Muster-Dienstleistungen an (elektronische Gesundheitsdienste, elektronische Verwaltungsverfahren, E-Mail und Anwendungen im Personalwesen). Die Analyse basiere hauptsächlich auf drei Szenarien, die den Übergang einer Gesundheitsbehörde und einer Gemeindeverwaltungsbehörde zu Cloud Computing sowie die Schaffung einer staatlichen Cloud-Infrastruktur beschreiben.

Die Enisa zieht die Schlussfolgerung, dass private und gemeindespezifische Clouds offenbar die besten Lösungen für Behörden darstellen, wenn diese das höchstmögliche Maß der Datensteuerung anstreben. Wenn eine private oder gemeindespezifische Cloud nicht die nötige kritische Masse erreiche, würden die meisten Vorteile des Cloud-Modells im Hinblick auf Sicherheit und Zuverlässigkeit nicht in die Praxis umgesetzt, hieß es.

“Die öffentliche Cloud bietet ein sehr hohes Maß an Verfügbarkeit von Leistungen und ist am kostengünstigsten”, sagte Professor Udo Helmbrecht, Geschäftsführender Direktor der Enisa. “Dennoch sollte sich ihre Nutzung zum gegenwärtigen Zeitpunkt auf nicht heikle und unbedenkliche Anwendungen beschränken – und zwar im Kontext einer gut definierten Adaptierungsstrategie mit einer klaren Ausstiegsstrategie.” Der Bericht gibt staatlichen Stellen Empfehlungen, darunter folgende:

  • Staatsregierungen und EU-Institutionen sollten das Konzept einer EU-Regierungs-Cloud untersuchen.

  • Cloud Computing wird bald mit seinen Dienstleistungen einer bedeutenden Zahl von EU-Bürgern, kleinen und mittelständischen Unternehmen und Körperschaften des öffentlichen Rechts zur Verfügung stehen. Die Staatsregierungen sollten daher eine Cloud-Computing-Strategie vorbereiten und die Rolle untersuchen, die Cloud Computing im Hinblick auf den Schutz von empfindlichen Informationsstrukturen spielen wird (Critical Information Infrastructure Protection, CIIP).

  • Eine staatliche Cloud-Computing-Strategie sollte die Auswirkungen von nationaler/supranationaler Interoperabilität und von gegenseitigen Abhängigkeiten sowie von kaskadierenden Störfällen berücksichtigen.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Universitätsmedizin Essen setzt für E-Mail-Sicherheit auf NoSpamProxy

Mit täglich über 45.000 eingehenden E-Mails ist die IT-Abteilung des Klinikums durch Anhänge und raffinierte…

7 Minuten ago

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

2 Tagen ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

3 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

4 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

4 Tagen ago

Thomas-Krenn.AG: viele Pflichten, knappe Ressourcen, mehr freie IT-Welt

IT-Infrastruktur-Trends 2025: Open-Source-Projekte sowie aufwändige regulatorische und Pflichtaufgaben werden das Jahr prägen.

4 Tagen ago