Betrachtet man allein den Smartphonemarkt, so liegt nach Angaben von Arthur D. Little hier Nokia mit 25 Prozent Marktanteil noch vor Apple mit seinem iPhone (15 Prozent). Geräte, die mit dem Google-Betriebssystem Android ausgerüstet sind, kommen zusammen auf einen Anteil von zirka 20 Prozent, gefolgt von RIM, dem Hersteller des klassischen Blackberry, mit 6 Prozent (Stand August 2010). Es sei davon auszugehen, dass das gerade eingeführte Microsoft-Betriebssystem Windows Phone 7 mittelfristig ebenso einen relevanten Marktanteil erreichen kann, wodurch sich die Anteile insgesamt verschieben werden, hieß es.
Die Studienergebnisse zeigen demnach: Bei Smartphones hat die Funktion, mobil im Internet zu surfen, enorm an Bedeutung gewonnen. Bereits heute gehen knapp 50 Prozent der Teilnehmer mit ihrem Smartphone mindestens einmal pro Woche ins Netz – 33 Prozent davon mindestens einmal pro Tag. Navigation, Spiele und die Aufnahme von Videos werden von den Nutzern hingegen weniger genutzt.
Die Änderungen in Richtung der Nutzung des mobilen Internets durch klassische Browser, aber auch Apps, standen im Zentrum der Studie: Über 70 Prozent der Antwortenden gaben an, dass sie sowohl Apps als auch den klassischen Browser nutzen, um sich im Internet zu informieren. 54 Prozent der Teilnehmer gaben an, für sie sei bei ihrem Smartphone-Kauf entscheidend gewesen, wie viele und welche Apps auf das Smartphone geladen werden können – der gleiche Grund wird an Wichtigkeit wachsen, denn für die Auswahl des nächsten Smartphones ist für 74 Prozent die Attraktivität des App Stores entscheidend.
Mobilfunknetzbetreiber im App-Markt nur die zweite Garde
Die Studie bringt auch eine bittere Botschaft für die Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland: Die von ihnen angebotenen App Stores interessieren die Nutzer kaum, da sie zu wenig attraktive Apps vorhalten. Damit überlassen sie das Geschäft den Herstellern der Geräte und der Betriebssysteme, wie zum Beispiel Apple und Nokia.
Ein gutes Geschäft können die Apps aber auch für die kleinen Unternehmen oder Entwickler sein: Die Entwicklungskosten für eine brauchbare und Mehrwert liefernde App betragen im Durchschnitt etwa 25.000 Euro. “Für die meisten Entwickler dürfte sich ihre Investition nicht lohnen. Bei einem App-Verkaufspreis von 79 Cent und einem Anteil von 70 Prozent, der an den Entwickler geht, muss die App mindestens 45.000 Mal verkauft werden, um profitabel zu werden”, rechnet Studienautor Ansgar Schlautmann vor, Principal bei Arthur D. Little.
Ein Ergebnis der Studie spielt jedoch in die Hände der Entwickler: Mehr als 45 Prozent der Antwortenden favorisieren Werbung innerhalb der Apps, falls dies sinkende Preise mit sich bringen würde. Klaus von den Hoff, Leiter des Arthur-D.-Little-Teams Telecoms & Media-Practice: “Nicht zuletzt aufgrund der hohen Akzeptanz der Nutzer für die Apps-interne Werbung werden die Entwickler ihre Produkte in Zukunft mehr über Werbung refinanzieren müssen.”
Da die kleinen Programme bei den Konsumenten so beliebt sind, wird die Zahl der Apps voraussichtlich enorm steigen. Mit der Masse an Apps – große Plattformen bieten bereits eine viertel Millionen Applikationen an – wird es für die Entwickler aber auch schwerer, ihr neues Programm zu vermarkten. Klaus von den Hoff: “Um mit ihren Apps in Zukunft sichtbar zu werden, dürfen sich die Entwickler nicht nur auf die Plattformen und App Stores beschränken. Sie sollten vielmehr mit Mobilfunkbetreibern wie der Deutschen Telekom oder Vodafone kooperieren. Und genau das wird den Markt in seiner jetzigen, von den geräteorientierten AppStores von Apple, Nokia, Google und Co. dominierten Form stark verändern.”
Neue Strategie bei den Netzbetreibern
“Da sich auch die Mobilfunkbetreiber diesen Markt nicht entgehen lassen wollen, sollten sie aktiv auf die App-Entwickler zugehen”, so von den Hoff. Bisher nutzen lediglich 20 Prozent der Befragten die Shops der Mobilfunkbetreiber. “Hier werden die Netzbetreiber Apple und Co. angreifen, um diese Potentiale zu erschließen”, meint Schlautmann.
Zudem können die Netzbetreiber den oft sehr kleinen Entwicklungsunternehmen dabei helfen, die Apps so umzuprogrammieren, dass sie auch auf Smartphones mit anderen Betriebssystemen funktionieren. Dieses neue Geschäftsfeld wäre für die Netzbetreiber besonders geeignet: Schließlich haben sie bereits in anderen Segmenten das Know-how für Abrechnungssysteme und -prozesse aufgebaut. Da sie das Nutzungsverhalten ihrer Kunden kennen und viele weitere Informationen über sie haben, ließe sich leicht darauf aufsatteln. So können beispielsweise Informationen zu den Standorten der Nutzer besonders wertvoll sein für Apps-Entwickler, die standortbasierte Programme anbieten möchten.
Zur Methode: Für die Studie hat Arthur D. Little in Kooperation mit dem Werbevermarkter IP Deutschland im August 2010 rund 2500 Mobilfunk-Nutzer im Alter von 18 bis 59 Jahren befragt. Die Befragung erfolgte mittels eines Onsite-Fragebogens der über einen Layer auf RTL.de, VOX.de, n-tv.de und GZSZ.de sowie auf den Portalen RTL NOW und VOX NOW ausgeliefert wurde.
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