Das derzeit weltweit größte IT-Unternehmen Hewlett-Packard (HP) teilt mit, dass Leo Apotheker bei einer Veranstaltung am 14. März detailliertere Pläne für das Unternehmen vorstellen wird. Mitte März wird er vermutlich etwas wiederholen, was er bereits bei seinem Amtsantritt erklärt hat: HP werde den Bereich Enterprise Software stärken.
Doch momentan tut HP genau das Gegenteil davon. Es beendet den aktiven Vertrieb der HP-BI-Plattform Neoview, wie Infoworld berichtet. 2006 hat HP das Produkt auf den Markt gebracht. Neoview hat sich aber im Enterprise-Umfeld nie großflächig etablieren können. Nun werde man, wie es in einer kurzen Mitteilung heißt, “den aktiven Vertrieb” beenden. “Unsere Kunden erwarten Möglichkeiten, die massive Entwicklung der Daten in Unternehmen, neue Arten von Informationen aber auch neue Wege in der Analytik bewältigen zu können.”
Daher werde man mit Partnern zusammenarbeiten, um eben diese Möglichkeiten bereitstellen zu können. Angaben darüber, was mit Bestandskunden geschehen wird oder wie lange HP Neoview noch unterstützen wird, hat HP bislang nicht gemacht.
Völlig überraschend kommt die Nachricht indes nicht. Nach der Meldung, dass HP zusammen mit Microsoft Appliances für Unternehmen schmiedet und dabei die BI-Lösung von Microsoft zum Einsatz kommen wird, haben sich Branchenbeobachter wohl schon erste Gedanken in diese Richtung gemacht.
Neoview kam unter der Führung von Mark Hurd auf den Markt. In wie weit sich mit dem Stopp des Projektes bereits die Handschrift des neuen CEOs zeigt, ist fraglich. Denn laut Forrester Research soll HP weniger als 100 Enterprise-Installationen der BI-Appliance an den Mann gebracht haben. Zu teuer und zu unspezifisch sei das Produkt gewesen und daher zum Scheitern verurteilt.
Wenn Leo Apotheker am 14. März die Bühne betritt, wird er sicherlich auch über die neuen Cloud-Angebote aus dem Hause HP sprechen, die mehr oder weniger parallel mit der Neoview-Nachricht verbreitet wurden. Man kann vermuten, dass HP vor allem mit diesen neuen Cloud-Angeboten den Fokus auf Software verstärkt.
Und damit wäre Apotheker mit umfangreicher Software-Erfahrung der richtige Nachfolger für Hurd. Dieser hat zwar HP wieder zu einem rentablen und florierenden Unternehmen gemacht, allerdings unterscheidet sich HP derzeit nur wenig von Konkurrenten wie IBM, wie Forrester-Analyst James Staten erklärte.
In Analystenkreisen wird auch schon gemunkelt, dass HP auch größere Software-Unternehmen zukaufen könnte. Mit James Kobielus erklärte ein weiterer Forrester-Analyst gegenüber US-Medien, dass HP wie ein BI-Sandwich ohne Belag sei. HP hätte Hardware und Services, aber habe keine entsprechende Software. Kobielus hatte diese Aussage wohlgemerkt vor der Nachricht des Neoview-Stopps gemacht.
Nachdem Apotheker SAP ja durch und durch kennt, HP kein eigenes BI-Produkt mehr hat und sich zudem mehr Engagement bei Software auf die Fahne geschrieben hat, scheint sich SAP mit Business Objects als BI-Marktführer als potentieller Übernahmekandidat ja geradezu aufzudrängen. Dennoch wäre ein Zukauf in dieser Größe selbst für HP ein ganz schöner Brocken. MicroStrategy oder Informatica wären – zumindest im BI-Bereich ebenfalls heiße Kandidaten. Auch Teradata würde gut zu HP passen.
Die Experten glauben zudem, dass Apotheker die Bereiche Storage und Netzwerk weiter ausbauen wird. Das sind schon heute zwei Unternehmensgruppen, die wachsen, Profit abwerfen und für Anwender immer mehr an Bedeutung gewinnen. Zumindest berichtet das das Wall Street Journal unter Berufung auf ungenannte Kreise.
Ann Livermore, die bereits mehrmals bei Beförderungen leer ausgegangen ist, könnte außerdem neue Aufgaben bekommen. Derzeit verantwortet sie das Enterprise Business bei HP. David Donatelli und Tom Hogan könnten ebenfalls neue Rollen bei HP einnehmen, wie das WSJ berichtet.
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